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Wie sieht ein gemütlicher Abend von Anne Lerig aus? Nachdem sie ihre zweijährige Tochter Lilly ins Bett gebracht hat, macht sie es sich zu Hause auf dem Sofa gemütlich und zappt durch das TV-Programm. Doch nicht nur das: Auf ihrem Schoß hat sie ihr MacBook, auf dem sie zeitgleich mit ihren Freunden auf Facebook oder Google+ chattet, Hotels für den nächsten Urlaub auf TripAdvisor vergleicht oder auf Amazon bestellt (mit Vorliebe DVDs ihrer Lieblingsserien). Manchmal lästert sie auf Twitter über das, was gerade im Fernsehen läuft. Häufig gesellt sich ihr Mann Thomas dazu, mit seinem frisch erstandenen iPad in der Hand: Damit liest er seine E-Mails, stöbert im App-Store und checkt auf Foursquare, wo sich seine Freunde rumtreiben.
Während sie also gemütlich gemeinsam fernsehen, chatten, twittern, shoppen und e-mailen vergessen sie auch nicht, sich zu unterhalten: zum Beispiel über den anstehenden Autokauf. Thomas recherchiert seit Monaten im Internet nach einem Auto für seine dreiköpfige Familie. Anne hätte gerne wieder einen MINI, er aber liebäugelt mit einem BMW.

Okay, das also soll ein Fernsehabend sein? Ja, ist es. Sogar ein typischer – für unser neues Jahrzehnt.

Anne und Thomas gehören zu den Testpersonen, denen wir mit unserer Marktforschung immer wieder über die Schulter schauen (und dazu eine gemütliche Wohnzimmeratmosphäre schaffen). Wir beobachten, wie die Konsumenten alte und neue Medien in ihren Alltag integrieren. Annes und Thomas‘ Verhalten ist ein Paradebeispiel für das, was auch weitere  Studien belegen: Die Mediennutzung der Verbraucher ändert sich. Grundlegend und rapide.

Das bedeutet für mich als Chef einer Agenturgruppe: Auch die Kommunikation muss sich verändern. Ebenso grundlegend und rapide. Sonst erreichen wir niemanden.
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Noch nie wurde das Thema „Grüner Strom“ so intensiv diskutiert wie jetzt. Seit Fukushima spricht man von der „Energiewende“, die kommen muss – und das am besten gleich. Aber, wann kommt sie denn wirklich? Und mit welchen Konsequenzen müssen wir, die Verbraucher, eigentlich rechnen?
Sind AKWs nach ihrer Abschaltung auch wirklich abgeschaltet, sprich, wirklich sicher? Seit Fukushima haben wir gelernt, dass auch nach der Abschaltung Brennstäbe über Jahre gekühlt werden müssen. Ist ein abgeschaltetes AKW also wirklich sicherer? Wie schnell kann die Versorgungslücke durch erneuerbare Energien geschlossen werden? Auch die Befürchtung, von anderen Ländern in Sachen Strom in Abhängigkeit zu geraten, besteht zu Recht. Würde das nicht die Strompreise in die Höhe treiben? Die erdölexportierenden Länder machen uns das schließlich seit Jahrzehnten eindrucksvoll vor.
Keiner der „großen“ Energieversorger hat eine Lösung fertig in der Schublade liegen. Auch nicht die Politik. Und wir Verbraucher? Was können wir dazu wirklich beitragen? Weder die Energiekonzerne, noch die „kleinen“ Anbieter nutzen diese Zeit für Aufklärung. Es gibt sicher nicht sofort eine Lösung für alle Herausforderungen, die uns noch bevorstehen. Aber Hintergrundinformationen und ausreichend Aufklärung über die möglichen Alternativen wären jetzt sinnvoll, um sich der Öffentlichkeit zu widmen. Die Kommunikation an die Verbraucher muss überdacht werden. In dieser Zeit ist ein Atomstrom verkaufender Stromberg-Spot so überflüssig, wie dicke US-Pickup-Trucks bei Benzinpreisen von fast zwei Euro.
Die Energiewende ist ein ernstes Thema. Daher plädiere ich neben der Energiewende auch für eine Wende in der Kommunikation. Und zwar schnell.

Dass Geschäftsmodelle, die vor zehn Jahren den Bach runter gingen, heute funktionieren, ist kein Geheimnis. Ob Internet über den Fernseher oder Online-Supermarkt – mit innovativen Ideen scheiterten nicht nur Metabox und Webvan. Die gesamte Branche um Telekommunikation, Internet und neue Medien erlag ihrer Unerfahrenheit, überzogenen Wachstumserwartungen und unrealistischen Zielen. Aber die Branche hat gelernt und Experten prognostizieren, dass bis 2020 sogar jeder fünfte Euro Umsatz im Einzelhandel online erzielt wird. Die Zeit ist reif für das e-Commerce. Bei einer Reichweite von fast 80 Prozent ist das Internet der Marktplatz des 21. Jahrhunderts. e-Business funktioniert heute aus mehrerlei Gründen: Die Netzinfrastruktur ist wesentlich besser ausgebaut, als noch vor zehn Jahren. Die Webpräsenzen der Händler, die Affinität der Nutzer zu den neuen Medien einerseits und deren Interaktivität untereinander andererseits ist in den vergangenen Jahren massiv angestiegen. Und der Trend geht weiter: Für 2011 rechnet die Branche damit, dass 40 Prozent der Handys als Smartphones verkauft werden – und Android wird Apple dabei abhängen. Weiterlesen