Unsere langjährige Kollegin Christina Paulus, IT Consultant im House of Communication München, hat im Oktober 2023 an dem wohl schwersten Triathlon der Welt teilgenommen und den Ironman Hawaii 2023 gemeistert.

Wir haben ihre Reise und den Wettkampf begleitet und für alle mitfiebernden Kolleg:innen in unserem agenturinternen Intranet „weNET“ dokumentiert. Und wir waren neben ihrem Ausrüster Haupttrikot-Sponsor. Ehrensache!

Christina ist zurück aus Hawaii und hat sich mit mir auf einen Kaffee getroffen.

Nina: Liebe Christina, toll dass du dir Zeit nimmst, uns nach deiner Triathlon Teilnahme ein paar Fragen zu beantworten. Wie geht es dir heute? Konntest du dich von den Strapazen etwas erholen?

Christina: Mir geht es mittlerweile wieder sehr gut. Ein paar Tage nach dem Triathlon war ich noch sehr müde und meine Füße waren ziemlich lädiert – ich hatte viele Blasen und ein Fußnagel hat sich verabschiedet. Aber jetzt, zwei Wochen nach dem Wettkampf bin ich wieder fit und trainiere auch ehrlich gesagt schon wieder ein wenig…

Nina: Das ist nicht zu glauben. Und ich dachte, so ein großes Event könnte der perfekte Moment sein, um danach endlich mal alle Fünfe gerade sein zu lassen… Aber jetzt lass uns erst einmal über den Triathlon selbst sprechen.

Kannst du deine Ironman-Erfahrung in ein einziges Wort packen?

Christina: Unbelievable. Diese Erfahrung war wirklich unglaublich. Und es wird nie möglich sein, sie so richtig in Worte zu fassen. Die Herausforderungen, die Höhen und Tiefen, die ich während des Trainings und auch im Wettkampf erlebt habe, sind so groß und intensiv und auch wahnsinnig schön. Es war eine emotionale Achterbahnfahrt und eine Reise zu mir selbst und meinen Grenzen.

Meinen 38. Geburtstag habe ich übrigens auch in Hawaii gefeiert. Also da war wirklich was los in den letzten Wochen!

Nina: Ich bin ganz ergriffen. Es muss unfassbar sein, nach all der Trainingszeit und all der Arbeit dann endlich loszustarten. Wie hast du die Balance zwischen Arbeitsalltag und Training gefunden? Triathlontraining, Arbeit und den sonstigen Alltag zu vereinen war sicher eine Mammutaufgabe. Wie sah dein Wochenablauf mit Training und Arbeit aus? Wie hast du eine Balance zwischen diesen Lebensbereichen gefunden?

Christina: Das ist wirklich eine Mammutaufgabe und benötigt Einiges an Planung. Ich gebe zum Beispiel die generelle Trainingsplanung an einen „richtigen“ Trainer ab, der mir über eine App wöchentlich meine Einheiten plant, sodass ich sie „nur“ noch abspulen muss. In dieser App kann ich auch notieren, wenn ich mal an einem Tag überhaupt nicht oder nur eingeschränkt trainieren kann.

Immer sonntags steht mir dann der Plan für die kommende Woche zur Verfügung und ich gleiche die Trainings mit meinem Termin-Kalender ab und passe dann entsprechend an. Es ist wichtig, dass so ein Plan immer flexibel ist und sich an das Leben anpasst und nicht andersrum.

Zusätzlich muss man bei einer Outdoor-Sportart natürlich auch immer das Wetter im Blick haben, denn Radfahren macht im Regen deutlich weniger Spaß.

Grundsätzlich versuche ich kürzere Trainings weitestgehend vor der Arbeit durchzuführen, um nach Feierabend auch noch Zeit für Freunde & Familie zu haben. Steht mal ein 45-minütiger Lauf an, mache ich den sofern es die Arbeit zulässt, im Winter auch gerne mal in der Mittagspause, da ich einfach ungern alleine im Dunkeln laufe. Meine Kolleg:innen wissen dann anhand meiner nassen Haare und der Schüssel Müsli im nächsten Call meist Bescheid, wie ich meine Pause verbracht habe. Trotz aller Planung fallen aber natürlich auch einige Dinge hinten runter und in intensiven Trainingsphasen werden leider Freunde und Familie auch manchmal ein wenig vernachlässigt. Ohne Unterstützung und ein verständnisvolles Umfeld geht eine Ironman-Vorbereitung eigentlich nicht. Vor allem kurz vor dem Wettkampf muss das Umfeld dann auch mal den ein oder anderen Nervenzusammenbruch aushalten oder sich um das Equipment kümmern, da man selbst einfach nicht mehr in der Lage dazu ist.

Nina: Ich weiß, dass du in der Vergangenheit bereits zweimal die Qualifikation für den Ironman Hawaii nur knapp verpasst hast. Erst beim dritten Anlauf hat es dann endlich geklappt. Was hast du durch deine Erfahrung über das Scheitern und Wiederaufstehen gelernt? Wie hast du es geschafft, Misserfolge zu überwinden und immer wieder motiviert weiterzumachen?

Christina: Natürlich gibt es sowohl im Training als auch im Wettkampf immer wieder Momente, in denen man am Verzweifeln ist und sich fragt weshalb man das alles macht. Solche Momente muss man einfach lernen auszuhalten und sich vor Augen führen, dass es sich immer lohnt zu kämpfen. Denn sobald man die Ziellinie überquert hat (oder im normalen Leben ein gestecktes Ziel erreicht hat), sind die meisten Schmerzen und Niederlagen auf dem Weg dorthin ganz schnell wieder vergessen.

Der Sport hat mich auch gelehrt, dass ich viel mehr aushalten kann als ich oftmals denke, dass es aber auch keine Schande ist, zuzugeben, wenn man mal nicht mehr kann und Hilfe oder eine Auszeit braucht.

Nina: danke, dass du deine Erfahrungen mit uns geteilt hast. Es hat großen Spaß gemacht, deine Ironman Reise zu verfolgen, und ich freue mich riesig für dich, dass du dich mit dem 9. Platz in deiner Altersklasse und dem 39. Platz in der Gesamtwertung aller Amateure so toll platziert hast. Das ist wirklich großartig! Wie geht es jetzt bei dir weiter? Einfach zurück in den Alltag?

Christina: Es mag absurd erscheinen, aber ich habe das Training bereits wieder aufgenommen und werde nächstes Jahr bei der Weltmeisterschaft in Nizza antreten. Wenn ich mich dort erneut qualifiziere, würde ich gerne nochmal nach Hawaii, um dann unter die ersten Fünf zu gelangen und eine traditionelle hawaiianische Holzschalen-Trophäe mit heim zu bringen. Mal sehen, ob das klappt.

Nina: Liebe Christina, du bist verrückt!