Künstliche Intelligenz hat viele Facetten. Neben autonomem Fahren, Mediaplanung und anderen Anwendungsfeldern ist sie auch im Kontext von Voice ein wichtiger Innovationstreiber. Doch kann Voice überhaupt einen echten Mehrwert bieten und wenn ja, für wen?

Auch fünf Jahre nachdem Amazon sein erstes Echo-Gerät veröffentlicht hat, steht die Technologie Voice noch am Anfang. Die Flut neuer Geräte sowohl von Amazon, als auch von Google und die ständige Veröffentlichung neuer Funktionen und Verbesserungen zeigen, dass es noch viel zu tun gibt, bis Voice sein volles Potenzial entfaltet. Nichtsdestotrotz kann es auch jetzt schon in vielen Bereichen das Leben erleichtern, oder zumindest bequemer machen. Es ist zum Beispiel selbst für die Oma kein Hexenwerk mehr, über Sprache das Licht ein- und auszuschalten, die Heizung zu steuern, nach dem Wetter zu fragen oder die richtige Antwort auf eine Trivial Pursuit-Frage zu erhalten. Und in bestimmten Situationen macht Voice sogar mehr Sinn, zum Beispiel im Auto (zumindest solange wir es noch selbst fahren müssen), auf dem Fahrrad, für Menschen mit Behinderungen oder ältere Menschen, die sich mit anderen Schnittstellen nicht wohl fühlen. Voice ist leicht verständlich und aufgrund seiner Natürlichkeit für jeden gut zugänglich.

Voice kann die Persönlichkeit einer Marke erweitern

Marken kommunizieren mit ihren Kunden hauptsächlich über Kombinationen aus Texten und Bildern. Und natürlich ist jede Marke hier sehr individuell was Tonalität und Bildwelten angeht. Aber ein „echter“ Dialog konnte bis jetzt eigentlich nur mit Stellvertretern oder Markenbotschaftern stattfinden. Durch Voice ändert sich die Situation. Unternehmen müssen sich genau überlegen, wie sie sich als Marke nach außen darstellen, welche Antworten sie wie liefern wollen und können – und das möglichst authentisch.

Man sollte Voice also immer als eine Möglichkeit betrachten, die Persönlichkeit einer Marke zu erweitern und zu schärfen. Dabei hilft es, mit verschiedenen Ansätzen, Inhaltsformaten und Angeboten zu experimentieren, um die „Stimme“ Ihrer Marke zu finden.

In den letzten Jahren haben wir im Plan.Net Innovation Studio mit Kunden aus verschiedenen Bereichen zusammengearbeitet, um sie bei ihren ersten Schritten im Bereich Voice zu begleiten. Diese Branchen reichen von Finanzen bis Automotive, vom Einzelhandel bis zur Reisebranche und vieles mehr.

Die erste Frage, die man sich bei solchen Projekten stellen sollte ist: Welche Rolle soll meine Marke im Markt eigentlich einnehmen? Will ich einfach nur meine Produkte und Services bewerben, oder versuchen einen gesamten Themenbereich zu besetzen? Will ich nur informieren, oder meinen Kunden direkt die Möglichkeit geben etwas zu kaufen?

In jedem Fall sollte man Mehrwerte liefern, reine Selbstdarstellung kann man sich sparen.

Voice ist aus dem Berufsalltag nicht mehr wegzudenken

Voice ist hier, um zu bleiben. Wie das Internet wird es nicht wieder verschwinden. Deshalb ist es fundamental wichtig, dass man in allen Fachbereichen hinterfragt, inwieweit dieses Thema von Relevanz ist.

Nehmen wir zum Beispiel das Thema Search: Im Web ist es so, dass die ersten drei bis vier Suchergebnisse zu einem Keyword den Großteil der Nutzer abholen. Bei Voice ist eigentlich nur noch das erste Ergebnis relevant. Das führt zu einem noch größeren Wettbewerb und viele Anfragen beantworten die Plattformen mittlerweile komplett autark. Die eigenen Inhalte zu platzieren wird also immer schwieriger, zusätzlich sind die Plattformen noch sehr vorsichtig, was den Einsatz von Werbung angeht. Sie haben – zurecht – Angst, das Vertrauen der Nutzer zu verspielen. Aktuell gibt es daher eine Renaissance der Audio-Spots, die Audio-Streaming-Anbieter beispielsweise als Pre-Roll-Ads vor ihre Inhalte schalten. Ein gelernter Mechanismus, den YouTube seit Jahren verwendet.

Vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig, dass sich die Kollegen und Mitarbeiter gezielt mit Voice auseinandersetzen, dafür die notwendigen Freiräume eingeräumt bekommen und mit der Thematik experimentieren. Da es momentan noch relativ wenige Voice-Experten gibt, bietet dies für interessierte Kollegen die Möglichkeit, sich in dem Bereich fortzubilden und somit für das Unternehmen in einem innovativen Bereich einen Mehrwert zu generieren.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Lead-digital.de.

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