Das Herzstück der Marke Milka, die 100g Alpenmilchschokolade, wurde einem Facelift unterzogen. Für eine Markenikone – den Status hat Milka ja zweifelsfrei bereits – ist das der richtige Schritt. So wird die Marke auch visuell eine Markenikone.
Das neue Erscheinungsbild hebt die Uniqueness des Farbcodes: Lila–weiß, klar hervor und verzichtet auf unnötige Verläufe sowie eine gewisse „Übermöblierung“.
Die grafisch reduzierte Darstellung von Kuh und Alpen tragen dazu bei, eine Wort-Bildmarke zu etablieren. Das wäre mit der naturalistisch anmutenden Kuh und der detaillierten Darstellung der Alpen nicht möglich gewesen. Die grafische Welle unter dem visuellen Element gibt der Packung Struktur und Tiefe.
Der Schriftzug selbst ist von dem Schatten befreit worden und sehr behutsam gestrafft worden, er mutet dadurch sauberer und klarer an. Im direkten Vergleich wirkt der bisherige Schriftzug fast zugelaufen. Den i-Punkt als Bezug zur Milch wie einen Milchtropfen zu gestalten, addiert Dynamik und Charakter.
Bis hier finde ich das Facelift wirklich sehr gelungen.
Für mich verliert das Design leider genau die positiven Aspekte, wenn man sich die weitere Range ansieht. Ja, es braucht bei den vielen Sorten eine impactstarke Sortendifferenzierung. Aber muss die Farbcodierung wie ein Inferno über den Bergen anmuten? Wenn ich mir Erdnuss Crisp 100g Tafel ansehe, dann passiert hier genau der Rückfall in Verläufe und Lichtpunkte, also in grafische Stilmittel, die mittlerweile einfach überholt sind. Das führt die vorher so gelobte klare und zeitgemäße Grafik leider ad absurdum.
Auch in der Produktdarstellung wäre bestimmt noch mehr drin gewesen. Weniger artifizielle Darstellung, mehr Natürlichkeit und Lebendigkeit hätten dem Gesamtauftritt gut getan und wären der richtige zeitgemäße Schritt gewesen. Da ist die letzte Konsequenz nicht spürbar und das ist eigentlich sehr schade. Das Facelift schwächelt für mich daher in den Details.
Bewertung: 3 Sterne
Dieser Beitrag erschien zuerst bei horizont.net.