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Die grundlegende Herausforderung, vor dem die Branche derzeit steht, ist die Tatsache, dass Cookies auf mobilen Devices nur eingeschränkt einsetzbar sind. Es ist ein Irrtum, dass Cookies auf Smartphones oder Tablets überhaupt nicht funktionieren, aber dennoch gibt es einige Limitationen die deren Einsatz erschweren:

Unproblematisch ist der Einsatz von First-Party-Cookies, die in der Regel in jedem mobilen Web-Browser zugelassen sind. Bei First-Party-Cookies sind die Domains der besuchten Website und des Cookies identisch. Bei Third-Party-Cookies hingegen weichen die Domains ab, wenn also beispielsweise das Werbemittel nicht auf der besuchten Website gehostet ist, sondern über einen AdServer geladen wird. In diesem Fall ist die Domain des Cookies die des AdServers und weicht von der Domain der besuchten Seite ab. Dies ist der für die Werbeindustrie relevante Fall – und genau hier liegt die Schwierigkeit:

Während der reichweitenstarke Chrome-Browser von Google Third-Party-Cookies standardmäßig akzeptiert, wird diese Art von Cookies in Apples Safari per Werkseinstellung blockiert. Obschon die Reichweite von Safari seit Jahren rückläufig ist, lag der Marktanteil in Deutschland im November 2015 immerhin noch bei knapp 30 Prozent.

Ein erheblich relevanter Baustein von Werbekampagnen sind Mobile Apps. Die Nutzungsdauer in Apps ist deutlich höher als die in Browsern, derzeit liegt der Anteil bei etwa 87 Prozent. In Apps ist es prinzipiell möglich, über einen sogenannten Webview – eine Browseremulation in der App – Cookies zu setzen und zu speichern. Allerding hat jede App einen eigenen Webview, was heißt, dass die Daten nicht global gespeichert werden, sondern nur in der jeweiligen App.

Im Moment ist die Erfolgsmessung auf mobilen Endgeräten also eher der Wilde Westen denn ein El Dorado – ein noch nicht gänzlich erschlossener Lebensraum außerhalb der bekannten, gewohnten und bewährten Umgebung. Aktuell ist es deshalb die Herausforderung der Branche, alternative Technologien zu finden, die ein umfängliches Tracking auf mobilen Devices ermöglichen können.

Welche alternativen Technologien für ein umfängliches Tracking in Frage kommen, beschreibt Stephan Rixner im mediascale-Blog.

Kaum eine Branche ist so umtriebig wie diese. Mobile ist die Innovationskeimzelle schlechthin. „Mobile First“ hat sich bei den digitalen Weltkonzernen längst etabliert und der Rest der Welt ist gut beraten, diese Branche stets im Blick zu behalten – und abzuwägen, welche Themen und Tendenzen schnell in Maßnahmen überführt werden sollten, um im eigenen Markt die Nase vorne zu haben. Nicht alle Entwicklungen sind dabei für jedes Unternehmen oder jede Marke relevant, hier aber schon mal die Themen, die im kommenden Jahr eine wichtige Rolle spielen werden:

1. Das unsichtbare Web

Das Internet wächst unaufhaltsam, die App-Stores platzen aus allen Nähten und der App-Konsumdurst ist ungebrochen – wider allen Totsagungen nach der HTML5-Heiligsprechung. In einer Welt, in der ich permanent mobil erreichbar bin, in der ich an jedem Ort, zu jeder Zeit, auf allen Devices arbeiten, spielen und kommunizieren kann, ist es an der Zeit, eine Kehrtwende einzuleiten. Die großen Konzerne haben längst damit begonnen. Am Beispiel Apple zeigt sich dies darin, dass immer mehr Schnittstellen zwischen einer nativen App und Betriebssystemoberflächen bereitgestellt und so neue Widgets ermöglicht werden. Auf Basis von persönlichen Präferenzen, Orten oder Situationen kann man in der Tagesansicht, im Bereich der Mitteilungen, der Push-Notifications oder auch über die Suchseite relevante Informations- und Funktionsausschnitte abrufen. Das alles, ohne die App selbst zu öffnen. Und mit einer Smartwatch muss man noch nicht mal das Telefon zur Hand nehmen. (Beipielbild: sp-url.com/smartwatch)

Die native App wird dabei zunehmend lediglich zur „Basisstation“ auf dem Smartphone. Der App-Content erscheint immer mehr als „Servicelayer“ auf mobilen Devices. Und der Funktions- und Schnittstellenumfang wird mit jeder neuen iOS-Version erweitert. Die Möglichkeiten nativer Apps weisen damit den Weg, wie wir zukünftig insgesamt mit digitalen Inhalten umgehen werden. Relevante Inhalte finden uns. Webseiten und Apps, wie wir sie kennen, treten damit in den Hintergrund.

Ganz eng mit dem unsichtbaren Web ist die zunehmende

2. Digitalisierung unserer Umwelt

und damit die einhergehende weitere Vernetzung mit unseren mobilen Endgeräten verbunden. Das Web of Things wird zum Leben erweckt und damit der Informationsaustausch von Machine-to-Machine relevanter. Einen Standort anhand einer GPS-Koordinate zu nutzen, ist ja schon mal ganz gut. Aber es geht eben deutlich präziser. Ob wir das wollen oder nicht. Unsere Lebensräume, natürlich vor allem in den Metropolen dieser Welt, werden mit mehr und mehr Sensorik ausgestattet. Allen voran eignen sich dabei Beacons hervorragend für gleich mehrere Aufgaben: Schon lediglich durch die Existenz von Beacons können wir über offene Bluetooth-Schnittstellen Passagenfrequenzen tracken und somit diesen passiven Technologieeinsatz für die Optimierung von Verkaufsflächen einsetzen. Es lässt sich für Indoor-Routing-Systeme nutzen und mit dem behutsamen Einsatz von Push-Informationen gelingt es, Verbraucher mit exklusiven Angeboten zu erreichen. Und letztlich eignen sich Beacons auch für die Authentifizierung bei mobilen Zahlungssystemen und Zugangskontrollen.

Nachdem Apple das Thema zunächst mit „iBeacons“ exklusiv besetzt hat, zog Google mit dem offenen System Eddystone nach und auch Facebook ist mit eigener Hardware durchgestartet. Diese wird kostenlos an Ladeninhaber verteilt, um den Facebook-Likes auch eine räumliche Bedeutung zu geben. Denn so gelingt es, in Geschäften via Facebook-App Push-Notifications, die sich auf eigene Produkt-Likes beziehen, auf das Smartphone auszuliefern und somit treffsicheres Empfehlungsmarketing auf Basis der persönlichen Datenbasis durchzuführen. Natürlich sind Beacons dabei keine Allzweckwunderwaffe. Sinnvoll eingesetzt, eignen sie sich aber hervorragend für die Digitalisierung unserer Umwelt. 2016 wird auch ein Beacon-Jahr!

3. Chat is back. Und Augmented Reality ist auch nicht tot zu kriegen!

Mobile Evergreens, vielleicht haben sie ihre große Zeit noch vor sich: In letzter Zeit sind eine Reihe von neuen Chat-basierten Services entstanden. Die Frage, die sich die Macher dabei stellten: Was haben alle Nutzer bereits in intensivem Gebrauch? Richtig, alle Formen von Chat-, Messenger- und SMS-Anwendungen. Frei von jeglichem Schnick-Schnack, konzentriert auf das Wesentliche. Ein Beispiel dafür ist der Concierge-Service „Mission Control“ von Lufthansa. Aber auch Facebook und der US-amerikanische ÖPNV-Dienstleister bieten neue Beratungs- und Buchungsmöglichkeiten über diese Kanäle. Die Angebotspalette solcher Dienste wird 2016 mit Sicherheit wachsen.

Und auch Augmented Reality (AR) erfährt ganz aktuell eine Renaissance. Erinnern Sie sich? Vor einigen Jahren gab es eine komplett mit AR-Funktionen durchzogene Ausgabe des „Stern“-Magazins. Mit Hilfe einer App und Kamerafunktion wurde so die Print-Version mit interaktiven Funktionen zum Leben erweckt. In einigen Bereichen, beispielsweise als Anleitungen via AR-Brillen für KFZ-Reparaturen, hat die Technologie zwischenzeitlich schon ihren Platz gefunden. Nun hat auch die renommierte „New York Times“ die Stärken der erweiterten Realität für den Journalismus (wieder)entdeckt und ergänzt einzelne Reportagen mit 360-Grad-Einblicken der Reportage-Locations. So kann der Leser in die Handlungsumgebung sprichwörtlich eintauchen. Und das nicht mit kostspieligen neuen Hardware-Anschaffungen, sondern seinem Smartphone und einem Google-Cardboard aus feinstem Pappmaschee für fünf Euro. Dass man so nicht nur in journalistische Welten, sondern auch in Markenwelten eintauchen kann, ergibt sich von selbst. (Beispiel: sp-url.com/augmentedreality)

Alles in allem muss und soll man natürlich nicht bei jedem neuen Buzzword in Aktionsmus verfallen. Aber ein schnelles, beherztes, strategisches wie taktisches Abwägen und eine bewusste Entscheidung, welche Themen weiterverfolgt werden sollen, ist genauso gefragt  wie das konsequente Umsetzen der Idee im Anschluss. Nicht allem, was einem eine mobile Avantgarde vor-evangeliert, muss man blind Glauben schenken. Aber Harald Krüger, Vorstandsvorsitzender der BMW AG, hat schon sehr recht, wenn er sagt, dass die Digitalisierung die Branche umkrempelt. Das Tempo und die Macht der GAFA, also von Google, Apple, Facebook und Amazon, geben den Takt vor. „Wir müssen an vielen Stellen schneller werden“, sagt Krüger. Klingt einfach, ist in der Praxis oft schwierig, aber für den digitalen Erfolg unabdingbar. Sonst macht in Zeiten der Disruptoren ein anderer das Rennen.

Marketing, Produktentwicklung und Agenturen müssen dafür eng zusammen arbeiten, um digitale Produktentwicklung wie auch innovative Kommunikation schnell und erfolgreich umzusetzen.

Es ist mal wieder soweit: Apple erfindet die Welt neu – in diesem Fall das Mobile Advertising – und startet iAd. Dass Apple die Welt neu erfinden kann, hat das Unternehmen mit dem iPod, iTunes, dem iPhone und zuletzt mit dem iPad wohl zu Genüge bewiesen.
Vor gut drei Jahren bei der Einführung der ersten iPhones noch belächelt, setzt die erst kürzlich gelaunchte vierte iPhone Generation Maßstäbe in Sachen Design, Apps und vor allem Usability. Durch die bereits früher gestartete Content Plattform iTunes, die zum AppStore erweitert wurde, baute Apple eine direkte Endkundenbeziehung auf und sperrte die Mobilfunkbetriebe beim sehr erträglichem Contentgeschäft aus. Apple katapultierte sich so in kürzester Zeit in den Olymp der mobilen Verwertungskette, degradierte T-Mobile & Co zu »Bitpipes« und ließ so deren schlimmste Befürchtungen wahr werden. Hut ab – an solchen Konzepten sind Sony Ericsson & Co seit Jahren gescheitert.
Meine Meinung und Einschätzung zum jüngsten Apple Spross, dem iPad, kann man hier nachlesen, ich sage nur so viel: Genial! Die Jungs in Cupertino machen vieles richtig, soviel steht mal fest.

Aber jetzt zu iAd und damit weg von der Hardware und hin zu einem virtuellen Gut, in diesem Fall die Vermarktung von Werbeplätzen. Dieser Bereich ist für Apple nicht so neu wie man denkt: Bereits 2003 wurde iTunes eingeführt, revolutionierte und rettete die Musikbranche; heute sind sie Gatekeeper und diktieren Preise.
Die kreativen Möglichkeiten, die iAd bietet, lassen bei uns als Mobile Agentur die Herzen höher schlagen: Video, Games, Audio, Voting, etc. Das alles, ohne dass man die App verlässt.
Auch aus Mediaplanungssicht verheißt iAd Gutes, es gibt einen Ansprechpartner für die weltweite Kampagnenplanung und ein sehr feines Targeting. Das von Steve Jobs zum neuen Star am Programmhimmel erkorene HTML5 lässt wirklich viele Möglichkeiten offen – und ein solches in HTML5 produziertes Werbemittel läuft mit leichten Anpassungen z.B. auch auf Android-Handys, was durchaus praktisch ist. Weiterlesen