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Mit beeindruckendem Blick auf den Eifelturm hat sich vor kurzem die europäische Web3 Community zur NFT Paris getroffen. 10.000 Besucher:innen haben sich zwei Tage (und Nächte) lang über die Zukunft von Web3, Metaverse und NFTs ausgetauscht. Das große Interesse und die Energie mit den bekannte Marken, native Web3 Projekte, Theoretiker:innen, Künstler:innen, Kreative und Start-ups in Web3 investieren zeigt vor allem eins: Web3 ist lebendiger denn je. Nina Matzat und Yves Bollinger, Geschäftsleitende des Web3 spezialisiertem Studio Serviceplan DCNTRL, haben die wichtigsten Beobachtungen der NFT Paris 2023 zusammengefasst.

Technische Barrieren fallen.

Bis zum Massenmarkt ist es zwar noch ein Stück, der Weg dahin wird aber für alle Beteiligten einfacher. Lösungen für den Erwerb von NFTs über Kreditkarte und E-Mail-Adresse, ohne zunächst eine eigene Wallet anlegen zu müssen, gibt es schon länger. Präsentiert und diskutiert wurden No-Code Plattformen, die es ohne tiefgreifende Software-Kenntnisse erlauben, Web3-Lösungen zu erstellen. Der Internet-Baukasten für Web3 ist da.

Metaverse-Standards entwickeln sich und wachsen zusammen.

Um zu wachsen, benötigt Web3 echte Interoperabilität. Dafür werden Protokolle benötigt, die plattform-übergreifend definieren, wie sich Objekte im dreidimensionalen Raum verhalten. Diese Protokolle existieren bisher nicht. Sie werden aktuell u.a. durch die Open Metaverse Alliance entwickelt. The Sandbox bewegt sich ebenfalls in diese Richtung. Dort kreierte Avatare können auf OnCyber genutzt werden. Zudem erlaubt es die Sandbox Interoperabilty Bridge aus PFP-Kollektionen Avatare zu kreieren, die in Sandbox eingesetzt werden.

Die operative Betreuung von Communities rückt in den Vordergrund.

Wo bisher die Erfahrung der Audience bis zum Mint (ein Prozess, mit dem neue Token für ein Blockchain-Netzwerk geschaffen werden) im Mittelpunkt vieler Projekte stand, rückt nun endlich das Geschehen nach dem Mint in den Vordergrund. Was tun, wenn mit tollem Storytelling eine Community aufgebaut wurde? Wie wird diese Community operativ und konzeptionell betreut? Welche Benefits erwarten die Holder? Neben den Klassikern wie token-gated Websites mit exklusiven Inhalten oder der Mitbestimmung der Community durch Abstimmungen und Umfragen, nutzen Unternehmen NFTs zur Mitarbeiterbindung über eine Token-basierte Incentivierung. Verschiedene Projekte reichern Holder-Daten über Zeit an und verwerten sie um entsprechende Produkte, bspw. Print-on-Demand Lösungen anzubieten. Möglich wird das auch durch neue Lösungen im Bereich Web3 CRM.

Web2 und Web3 Daten wachsen zusammen: Web3 kann CRM.

Web3 spielt eine wesentliche Rolle für die Zukunft des Marketings, denn es bietet eine Antwort auf einige der aktuellen Herausforderungen: Loyality-Programme in Web2 schaffen es oft nicht, das gewünschte Kundenverhalten auszulösen. In Web3 ist der wahrgenommen Wert für die Nutzer:innen höher. Daten, die on Chain liegen, ermöglichen echtes 1-to-1 Marketing, auf Userdaten basierende Aktionen können Web2 und Web3 übergreifend ausgespielt werden. Die vorhandene CRM-Infrastruktur kann dabei genutzt werden.

Wallets sind die neuen Cookies.

Am deutlichsten hat dies Marc Mathieu von Salesforce ausgedrückt: Wallets sind die neuen Cookies – mit dem Unterschied, dass die Daten diesmal den Nutzer:innen gehören. Für Marken bedeutet das, dass sie sich das Vertrauen der Nutzer:innen neu verdienen müssen. Dabei geht es um viel, denn eine Wallet verrät einiges über ihren Besitzer: Kaufkraft, Ausbildung, Kaufverhalten, Zugehörigkeit zu Communitys, Aktivitäten im Metaverse, etc.. Diese und weitere Datenpunkte können über Wallet-Analytics ausgewertet und potenziell mit Daten aus Web2 zusammengebracht werden.

Massenindividualisierung durch generatives Minting eröffnet neue Monetarisierungsmodelle.

Die von Erick Calderon, CEO von Art Blocks, formulierte These lautet: Wenn die Herstellungskosten eines individualisierten Produkts genauso so hoch sind wie die eines Massenprodukts, werden sich Menschen immer für das individuelle Produkt entscheiden. Wesentlich scheint ihm dabei, dass dennoch die Zugehörigkeit zu einer übergeordneten Familie eindeutig ist. Jedes Teil ist einzigartig, gehört aber zur selben Familie. So entsteht Wert, der nicht allein davon abhängig ist wie selten ein NFT ist. Das Ziel ist ein Wert, der sich nicht nach der Seltenheit eines NFT bemisst. Möglich wird diese durch generatives Minting: Der generative Code wird einmalig auf die Blockchain geladen, jeder Mint löst eine neue Generation aus. Was nach dem so generierten Mint entsteht, ist ein hochgradig interoperables, transparentes, authentisches und mit einem digitalen Eigentumsnachweis versehenes Produkt. Wir beginnen gerade erst zu verstehen, was das für die Gesellschaft und die Produktion bedeutet. In der Kunst haben generative Arbeiten bereits einen festen Platz: Sie werden von Museen einkauft, haben eine neue Generation von Sammlern hervorgebracht und völlig neue Distributionswege eröffnet. Generatives Design erlaubt die Herstellung von beliebig vielen Varianten eines Basis-Designs. Der Künstler Alexis André hat auf diese Weise eine Serie von Wandteppichen erstellt, die digitale Produktion und Handwerk verbinden.

Die Szene ist lebendig und wächst.

Davon konnte man sich vor Ort, bei Gesprächen in der oft viel zu langen Schlange, in Workshops und abends bei einem der vielen Side-Events überzeugen. Aber auch die Zahlen spiegeln das wider: Aktuell existieren weltweit 450 Millionen Wallets. Das Wachstum bis 2030 wird laut der Bosten Consulting Group auf eine Milliarde Wallets im Jahr 2030 steigen. Aber…

Der NFT Space wächst nicht schnell genug.

Tim Walther von VW machte es deutlich: Der NFT-Space wächst, aber er wächst nicht schnell genug. Was es laut Tim braucht, ist ein Big Bang, ein iPhone-Moment für NFTs. NFTs müssen an realen Produkten und Erlebnissen verbunden werden, um eine breite Masse zu erreichen. Die technischen Hürden stehen dabei nicht mehr so stark im Vordergrund, eher die dynamisch entwickelnden Rechts-, Steuer- und Compliance-Fragen für Unternehmen führen zu Problemen.

Die Tokenisierung dringt in alle Bereiche des Alltags vor.

Die Tokenisierung des Alltags schreitet voran. Neben branded Communities, dem digitalen Ausdruck der eigenen Identität oder dem Sammeln von Kunst, bekommen Use Cases endlich eine Bühne. Ein Beispiel: Der von der EU ab 2024 für erste Produkte vorgeschriebene Digital Product Passport. Der DPP zielt darauf ab, Produktinformationen für die Verbraucher:innen transparent zu machen: Rohstoffe, Herkunft, CO2-Emissionen, Gebrauchsanleitungen etc. Damit soll die Kreislaufwirtschaft gefördert und nachhaltiges Einkaufen für Verbaucher:innen vereinfacht werden. Behörden soll die Prüfung der Einhaltung von Bestimmungen erleichtert werden. Es gibt mehrere Möglichkeiten der technischen Umsetzung, es spricht jedoch vieles dafür, den DPP auf einer dezentralisierten Blockchain zu tokenisieren. Auf dem tokenisierten DPP lassen sich weitere Services aufsetzten. So lassen sich bspw. Zusatzdienstleistungen realisieren (Versicherungen, Reparaturen etc.) und der Sekundärmarkt profitiert durch eine lückenlose Dokumentation des Produkts und seines Zustands. Als CRM Tool gedacht, erhöht der auf der Blockchain basierende DPP den Customer Lifetime Value durch Reduktion von Akquise- und Retention Kosten. Und last but not least: Der tokenisierte DPP hat die virtuelle Economy bereits eingebaut. Der digitale Twin eines physischen Produkts erhöht den Reiz des Produkts und kann in virtuellen Umfeldern eingesetzt werden.

POAPs werden zu Bausteinen der digitalen Identität.

Die Einsatzmöglichkeiten von POAPs (auf dem Proof of Attendance Protocol basierende Token) sind sehr vielseitig. Sie können zur Aktivierung im Metaverse eingesetzt werden, als Beweis der Teilnahme an einem Konzert oder Event, um Loyalität zu belohnen. Sprich: eine Belohnung für den Besuch einer Veranstaltung oder des Kaufs eines Produkts. POAPs können limitiert oder unendlich verfügbar sein. Sie können u. a. über QR-Codes, NFC-Tags oder Code Wörter distribuiert werden. Sie gewähren Zugang zu exklusiven Inhalten oder helfen, Hardcore Fans zu identifizieren. Weil sie vielseitig einsetzbar und einfach zu bekommen sind (E-Mail-Adresse genügt) eignen sie sich hervorragend, um Erlebnisse auf der Blockchain zu speichern und Momente im Leben einzufangen. Mit POAPs tokenisieren wir unser Leben. Damit werden POAPs zu einem Teil unserer digitalen Identität und zu Status Symbolen in Web3. Ihr Siegeszug beginnt dabei gerade erst: Aktuell wurden 6 Millionen POAPs von 1 Million Wallets angefordert. Für Marken können POAPs dabei mehr sein als eine lustige Belohnung: Sie sind ein einfacher Weg die Audience einer Marke ins Web3 zu begleiten und dort eine Community aufzubauen. Wird ein POAP gesammelt, erhält die Marke wertvolle Informationen über das Communitymitglied. Diese Daten, bspw. Eventbesuche, Konferenzen, Käufe, Besuche im physischen Store etc.  können genutzt werden, um eine interessengezielte Beziehung mit den Mitglieder:innen aufzubauen.

Intelligent handeln im Auge des Orkans, im Angesicht der Krise? Das geht, sagten Jenny Fleischer, CEO Babymarkt.de und Wolf Ingomar Faecks, CEO Plan.Net Group, CEO The Marcom Engine und Vorstand Serviceplan Group, beim DeepDive #3 des Rezessionskompasses. Was starke Marken anders machen, wenn es stürmt: Sie agieren weitsichtig, bündeln ihre Kräfte – und laden sich emotional auf.

Frostige Zeiten sind es derzeit – und damit ist nicht nur das Wetter in Deutschland gemeint. Auch die Angst vor der Rezession geht um. Kaufzurückhaltung und Preissteigerungen hängen wie dunkle Dauerwolken über der Wirtschaft. Wie kommen Unternehmen da am besten durch?

Sicher nicht durch aktionistisches Rotstiftschwingen beim Budget, sagt Wolf Ingomar Faecks. „Wer Marketing vor allem als Kostenbeitrag sieht, den er jetzt kürzen kann, handelt falsch und wird sich nach der Rezession mit einer schwächeren Marktposition abfinden müssen. Jetzt ist es besonders wichtig, Behavioral Data zu verstehen: Wie reagieren Kund:innen auf meine Engagement-Angebote? Wir brauchen emotional starke Marken. Ohne starke Marke keine Transaktion.“

Bäm! Also erst einmal vor der eigenen Kosmos-Tür kehren und die Triggerpunkte der Kund:innen verstehen und bedienen. Wissen, was sie brauchen und sich wünschen. Digitalmarketing ist dafür wie gemalt: „Je kleinteiliger ich alles steuern und betrachten kann, desto besser. Sicher setzt das eine gute Maschinerie voraus, die passenden Leute an den passenden Stellen, aber letztlich führt es dazu, was alle wollen: Marketingbudgets effektiv einzusetzen.“

„Jetzt erst recht“ – intelligentes Digitalmarketing rules

Resignation vor der Rezession? Nö. Jetzt ist nicht die Zeit, sich abzuducken, bis der Sturm vorbeigezogen ist. Viel mehr Sinn macht guter Brand Activism. Marken können in Communities denken, in den Dialog gehen, ihren Kund:innen Lösungen anbieten und nicht nur ein Produkt. „Orientierung geben bedeutet Sicherheit vermitteln in unsicheren Zeiten“, weiß Faecks. „Einfach mal an das Bild vom Leuchtturm denken.“

Okay, aber der Absatzdruck! Die steigenden Preise! Die Kaufzurückhaltung! „Durchatmen und klar bleiben. Den vielbeschworenen Purpose herstellen: Schau her, das ist der Wert, den ich als Marke stifte!“ Also nicht zu allgemein, sondern sehr fein zielgruppenspezifisch ausdifferenziert. „Wenn man eine funktionierende Community besitzt, ist es sogar wichtig, eine bestimmte Preisposition zu haben und die Marke nicht zu verwässern.“

Moment mal: Kund:innen sind doch selten immer loyal und wandern gerne zu den Preisbrechern ab, oder? „Dann wäre das nun der perfekte Zeitpunkt, um echte Innovationskraft zu zeigen. Wie geht es weiter, was machen wir eigentlich nach der Krise!?“ Also eine Investition in neue Treue machen. „Das kann durch Ausdehnen des Kommunikationsraumes gelingen, durch Entwickeln des Portfolios, durch das Einbinden von Ökosystem-Partnern. Oder anders gesagt: An der Lifetime Experience arbeiten, die den Kund:innen in verschiedenen Lebensphasen begleitet.“ Da könnte auch das Metaverse eine tragende Rolle spielen: „Es wäre doch wunderbar, eine digitale Erlebniswelt zu kreieren, in der ich mich frei bewege, in der meine Interessen und Einkäufe gebündelt sind.

Der Markenkosmos als emotionale Homebase

In der digitalen Welt einen Raum zu schaffen, der die verschiedensten Bedürfnisse bedient –   diese komplexe Herausforderung kennt Jenny Fleischer nur zu gut. Als CEO bei babymarkt.de, Europas größtem Online-Shop für Baby- und Kinderartikel, muss sie sich in die Verfassung und den Wertekosmos von Müttern aller Altersklassen hineinversetzen können.

Neben Deutschland sind die Bochumer in insgesamt 13 weiteren Ländern in Europa sowie in China vertreten, erzielen mit knapp 500 Mitarbeitern im Durchschnitt ein Wachstum von 30 Prozent im Jahr. Babymarkt.de wurde bereits zum sechsten Mal in Folge als bester Online-Shop in der Kategorie „Baby- und Kleinkindausstattung“ ausgezeichnet und war laut dem Technik-Portal CHIP einer der „Leading Shops 2021“. „Natürlich sehen wir Verschiebungen bei Ländern, aber auch bei Themen wie Lieferketten. Und als Auswirkung von 2021 gilt auch heute immer noch: Die Lager sind voll. Definitiv haben Konsument:innen im November bei größeren Investitionen auf die Black Friday Events gewartet.“

Jenny Fleischer befasst sich derzeit vor allem mit strategischen Fragen: „Wie kann ich die Marke aufladen? In unserem Fall gelingt das unter anderem mit Kundenbindungsmaßnahmen wie Promotion-Spielen oder Medienpartnern wie HelloFresh. Viel wichtiger scheint mir aber die Frage zu sein, wie ich für meine Kund:innen da sein kann. Welche Themen sind relevant? Ein Trendthema wie Nachhaltigkeit etwa muss tatsächlich sinnvollerweise an Produktkategorien angepasst werden, weil hier innerhalb der Zielgruppen unterschiedliche Gewichtungen stattfinden. Das bedeutet: Mehr Filter in die Shoppingwelt einbauen.“

Ihr Credo lautet: Die Customer Centricity klar in den Fokus stellen. Und die Einblicke aus Social Media in den Kontext rücken, denn mit ihnen lässt sich über Realtime-Dashboard-Auswertungen viel besser die so genannte Discovery Phase durchleuchten – wo es darum geht, den effizientesten Weg für die Umsetzung eines gewünschten Endprodukts zu finden. „Fakt ist: Wir müssen uns heute besonders mit der emotionalen Rolle der Marke bei Kund:innen beschäftigen.“

Definieren wir Online endlich neu!

Und wo geht die Reise hin? Wo stehen wir, wenn die Konsum- und Markenwelt wieder in ruhigeres Wasser kommt – wenn es denn überhaupt so passiert? Hoffentlich endlich bei der Neudefinition von Online! Der Erkenntnis, dass die Offline- und die Online-Welt eine Symbiose sein können. Wer innovationsfreudig sein will, muss die Datenlage der internen Silos endlich verbinden und Abteilungen kollaborationsfähig machen.

„So gelingen Insights, die uns wirklich näher an die Kund:innen bringen, weil wir uns tief mit der Rolle der Marke beschäftigen. Wir sollten auch unsere Experimentierfreude wieder entdecken und nicht vor Neuem scheuen. Das Mindset darf nicht vor der Auseinandersetzung mit einem Kanal wie TikTok Halt machen, nur weil das angeblich bloß die Jungen anschauen“, sagt Wolf Ingomar Faecks.

NFT.NYC ist mit 15.000 Besucher:innen die größte und derzeit wichtigste Messe rund um das Thema NFTs. In London fand kürzlich die Europäische Ablegerkonferenz statt. Mit knapp 2.500 Besucher:innen war eines vorab bereits klar: Die Diskussion wird persönlicher, fokussierter. Katsche Platz, Creative Director bei dem auf Web3 spezialisiertem Studio Serviceplan DCNTRL, hat die wichtigsten Gespräche zusammengefasst.

Von jugendlichen Angebereien mit teurer Kryptokunst war nichts zu hören. Von Jammerei wegen Bärenmarkt auch nichts. Stattdessen wird das Spektrum an Geschäftsbereichen immer breiter, das von NFT & Co. demnächst revolutioniert werden könnte. Erfolgreiche Fallstudien werden mehr, genauso Service-Anbieter. Von Netflix bis zum Kryptostandort Deutschland: Es gibt News!

NFTs sind tot. Lange leben NFTs!

Digitale Gutscheine, Mode, Mitgliedsausweise, Superfan-Tickets und digitale Sammelobjekte: Einigkeit herrschte darin, dass der Begriff NFT nur für eine kleine Gemeinde sexy ist. Für alle anderen ist (fast) jeder andere Begriff besser geeignet. Der Nutzen steht im Vordergrund. NFT soll drin sein, aber nicht mehr draufstehen. Selbst das Spieleportfolio des Herstellers Immutable zeigt, dass immer mehr Wert auf Grafik und echtes Gameplay gesetzt wird als auf den potentiellen Verdienst mit der NFT-Technologie.

„Als ich meine Fans gebeten habe, mir ihre ENS-Adresse für einen Drop zu schicken, haben mir die meisten ihre physische Postadresse geschickt“, sagte Jacke Murphy, Co-Founder untern anderem von Ape In Records. Zwar herrscht Erklärungsbedarf, reine Aufklärung wird von vielen aber nicht mehr als der richtige Weg angesehen. Es müssten andere Begriffe gefunden werden, die die Menschen verstehen – und eine User Experience geschaffen werden, die intuitiv verständlich ist.

„Token gated“ werden Shops genannt, in denen nur einkaufen kann, wer ein bestimmtes NFT besitzt. Vielen stößt diese Exklusivität auf, auch weil er dem Demokratisierungsgedanken zuwiderläuft, der in Web3 steckt. Mein Diskussionsvorschlag: „token enabled“ (durch den NFT möglich gemacht). Die allseits verständliche Übersetzung vieler Fachbegriffe in Landessprache ist eine weitere Herausforderung.

Es ist Musik drin.

Große Anbieter wie Ticketmaster und Livenation flirten mit NFTs. Das Unternehmen GET Protocol ist weiter und hat bereits 2,8 Millionen Eintrittskarten zu Musikveranstaltungen per NFT verkauft. Eintrittskarten könnten vor den Konzerten dazu genutzt werden, genau den Merchandise zu produzieren, der auch nachgefragt wird. Nach dem Konzert könnten auch Dritte und Sponsoren Vorteile anbieten. NFT-Ticket Inhaber:innen einen ausgeben oder Rabatte in Shops anbieten? Nur der Anfang.

Viele Künstler:innen verdienen heute mehr mit NFTs als mit Streaming bei Spotify & Co. – was auch einfach ist, wenn 90 Prozent der Musiker:innen weniger als 1.000 US-Dollar im Jahr mit Streaming verdienen. Zudem verraten Streaming-Plattformen natürlich auch nicht, wer hier Songs in Dauerschleife spielt. Der Kontakt ist erschwert. Immer mehr Bands und Musiker:innen mit „Superfans“ dürften daher bald die Blockchain für sich entdecken. Mit der Beteiligung der Fangemeinde an Cover-Artwork, Spielorten, Verkaufserlösen oder Mitbestimmung der Art und Weise wie Musik veröffentlicht wird, ist sicherlich auch hier erst der Anfang gemacht.

Niemand braucht mehr Krypto für NFTs

Für viele Menschen war der Kauf von Kryptowährungen und das Einrichten einer digitalen Wallet für NFTs zu kompliziert. Abhilfe schaffen viele neue Service-Anbieter, die den Login zusätzlich auch per Google-, Email- oder Social-Accounts ermöglichen. Dienstleister wie Moonpay bieten schon seit Anfang des Jahres die Möglichkeit, mit der Kreditkarte zu bezahlen. Mastercard hat kürzlich gezeigt, dass komplette Transaktionen (inkl. sog. Gas fees) kryptofrei möglich sind.

Nicht nur wird man bald kaum noch merken, dass man NFT-Technologie nutzt. Auch für die technische Erstellung, Verbreitung und Überwachung von NFTs zeigen sich immer mehr Anbieter – darunter natürlich auch der Veranstalter der Konferenz NFTKred.

eCommerce goes NFTcommerce

Ein Blick in das Programm zeigte zwar, dass die NFT-Technologie immer mehr Wirtschafts- und Kulturfelder betrifft: Sport, Social Media, Charity, Bildung, Musik, Recht & Buchhaltung, Spiele, Film, Mode, Sammeln und Kunst. Ein roter Faden zog sich aber durch fast alle diese Felder, nämlich die Bedeutung von Blockchain für den eCommerce. Rein digitale Güter können leichter und on-demand produziert werden – und weltweit ausgerollt. Hybride Produkte ermöglichen eine direkte, nachvollziehbare Verbindung von Herstellern und Endkund:innen. Es entstehen neue Datensätze, deren Potential gigantisch ist. Auch hier sind bereits viele Dienstleister aktiv. Neben dem Durchbruch von AR (ich setzte auf Apple) ist der Bereich NFTcommerce für mich die heißeste Wette für 2023.

Blockchain Standort Deutschland?

Ich wurde öfter darauf angesprochen, dass viele Deutsche auf der Messe zu sein scheinen. Woran das liegen könnte? Tatsächlich hatten nur wir ein eigenes Panel, bei dem es ausschließlich um den Stand der Dinge in unserem Land ging. Und kaum zu glauben: Die strengen Gesetze könnten für den Standort Deutschland positiv sein. Wer regulatorisch (#MiCA) oder mit Blick auf das Verbraucherrecht in Deutschland die Standards erfüllt, hat in dem Rest Europas nicht viel zu befürchten.

Hoffentlich finden sich bald Wege, die neue Gesellschaftsform der DAO (dezentrale, autonome Organisation) angemessen im deutschen Gesellschaftsrecht zu verankern. Das wäre ein großer Schritt für den Innovationsstandort Deutschland. Die derzeitige Steuergesetzgebung ist mit der einjährigen Haltefrist sehr großzügig und sorgte bei vielen meiner Gesprächspartner für große Augen – vor allem in persönlicher Hinsicht, denn für Unternehmen gilt diese Regelung weiterhin nicht.

Fazit

Web2 und Web3 gehen immer schneller und immer mehr ineinander über. Dabei ist das Verhältnis kein Entweder-oder, sondern ein klares Zusammen. NFT.London: Web3 wird erwachsen.

PS: Die Dokumentation „The Future of Money“ im Anthony Bourdain Stil soll 2023 auf Netflix erscheinen. Mehr dazu bestimmt bald im neuen Netflix-Discord Channel…

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause war die Vorfreude auf die DMEXCO riesig – und wir waren da scheinbar nicht die einzigen! Bereits im Vorfeld wurde viel über die DMEXCO 2022 diskutiert und spekuliert. Wird dem einst größten Event rund um das Thema digitales Marketing in Deutschland der Neustart gelingen? Unsere Kolleginnen Julia May, Caroline Franke, Michaela Siegfried, Valerie Dickel, Stephanie Schäfer und Anina Zellhöfer waren vor Ort und berichten von ihren Eindrücken.

 

Es war sehr auffällig, dass von den Besuchern, über die Keynote Speaker bis zu den Messestand-Inhabern alle top motiviert, euphorisch und mit viel Freude auf diese zwei Tage gewartet haben. Die Messe verzeichnete dieses Jahr zwar weniger Besucher und Austeller als die vergangenen Jahre. Allerdings haben wir erleben können, dass alle vor Ort unglaublich Lust auf die Messe hatten.

Für uns war es neben den interessanten Masterclasses und Vorträgen vor allem ein Ort des Austauschs: Ob mit Vermarktern oder mit unseren Kunden – es tut jeglicher Geschäftsbeziehung gut sich neben all den Videokonferenzen im ‚echten Leben‘ zu begegnen. Daher waren die beiden Tage sowohl fachlich als auch zwischenmenschlich ein voller Erfolg!

Für die Besucher war dieses Jahr genug Platz an den Ständen, um mit den Ausstellern ins Gespräch zu kommen. Auch an Qualität hat es der Messe nicht gefehlt, denn es gab ein großes Angebot an spannenden Vorträgen und Masterclasses und, anders als in den Vorjahren, haben die Besucher:innen dieses Jahr auch leichter einen Platz bei diesen Vorträgen ergattern können.

 

Dabei kam man um ein Thema nicht herum: Das Metaverse. Das Fazit dazu? Die Welt wird an der hybriden Realität nicht vorbeikommen, dafür braucht es jetzt Vorreiter. Für die Werbung eine spannende Chance. In vielen virtuellen Umgebungen ist Displaywerbung und das Targeten von Avataren schon jetzt möglich, in Zukunft wird das gewaltige Datennetz immer weiterwachsen.

Ebenso hat uns Snocks-Gründer Johannes Kliesch mit seinem Vortrag „Sneak them out – mit diesen Kanälen gewinnst du das Battle im Performance Marketing“ sehr beeindruckt. Zu Beginn sprach er über die aktuelle Wirtschaftslage und wie schwer sich momentan alle Unternehmen tun, den rückläufigen Umsatz wieder in die Höhe zu treiben. Auch eigene Snocks-Unternehmenszahlen teilte er transparent mit dem Publikum, um zu betonen, dass auch sie selbst davon betroffen sind. Deshalb sei es gerade jetzt besonders wichtig starkes Performance Marketing zu betreiben. Er betonte, dass dafür nicht nur die Kanäle entscheidend sind, sondern auch der Zeitpunkt enorm wichtig ist. Ebenso sprach er über Influencer-Marketing und Kooperationen, die sie in der Vergangenheit gemacht haben und welche Learnings sie daraus ziehen konnten. Seine überzeugende und vertrauenswürdige Art bleibt uns sicherlich noch lang im Gedächtnis.

Nach dem vielen Input durften abends natürlich auch die Partys nicht fehlen. Bei den Standparties haben sich die Aussteller viel Mühe gegeben und es war nicht nur ein Highlight dabei. Es bleibt abzuwarten, wann wir dann das erste Mal im Metaverse mit virtuellem Bier auf der DMEXCO anstoßen.

Unser Fazit lautet daher: Neustart DMEXCO 2022 gelungen!

Dank Technologien wie Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) verschmelzen reale und virtuelle Welten im Alltag der Menschen, auch beim Shopping. Eva Simone Lihotzky, Director Group Corporate Strategy bei der Serviceplan Group, erklärt in ihrem Gastbeitrag, wie diese Entwicklung den Handel beeinflussen wird.

Hybrid-Commerce-Strategien spiegeln schon seit Jahren die neuen Bedürfnisse von Kundinnen und Kunden zwischen realen und digitalen Shoppingwelten – etwa traditionelle Handelsketten, die eigene Online-Shops betreiben, oder E-Commerce-Plattformen, die Brick & Mortar-Läden eröffnen. Nun steht der Hybrid Commerce vor seiner nächsten Evolutionsstufe: Das Metaverse eröffnet Handel und Marken neue Potenziale.

E-Commerce gilt als größter wirtschaftlicher Treiber des Metaverse, wie etwa eine aktuelle McKinsey-Studie belegt. 2022 liegen die Metaverse-Investitionen von Unternehmen bei 120 Milliarden Dollar – mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr. Marken wie Nike verbinden schon heute ihre virtuellen Showrooms und Shops mit dem stationären Handel: Das New Yorker Flagshipstore-Erlebnis wird in eine digitale Shopping-Welt verlängert und mit Nike Virtual View oder Nikeland auf der Spieleplattform Roblox verknüpft. Luxusmarken wie Prada, Gucci oder Balenciaga verkaufen dagegen digitale Produkte als NFTs (Non-Fungible Token) in virtuellen Metaverse-Räumen.

AR- und VR-Geräte werden massentauglich

In der Post-Screen-Ära werden wir neben Smartphones, Tablets und Laptops zunehmend auch AR- und VR-Devices nutzen. Derzeit kommen Technologien noch überwiegend beim Gaming zum Einsatz, doch die hohen Investitionen der großen Tech-Unternehmen könnten AR- und VR-Geräte bald massentauglich werden lassen und vielfältigere Nutzungen ermöglichen, etwa beim Shoppen, Reisen oder Arbeiten. (Teil-)Virtuelle Erlebnisse werden so immer mehr Einzug in unseren Alltag finden.

Dass Konsumierende beim Shoppen auch interagieren und entdecken wollen, verdeutlicht der Social-Commerce-Boom: Auf Facebook, Instagram und TikTok wird inspiriert, vor allem jüngere Zielgruppen erwarten ebenso kurzweilige wie einnehmende Erlebnisse. Virtuelle Welten werden diese Social-Commerce-Erlebnisse noch reichhaltiger machen. Nicht nur durch lebendige 3-D-Effekte, durch den Austausch mit anderen Avataren oder multi-dimensionale Inspirationen, sondern auch und vor allem, weil die neuen Räume mit uns in Echtzeit interagieren: Hier können wir Inhalte erstellen, Produkte entwickeln und Neues erschaffen.

Personalisierte und selbst gestaltete Produkte werden boomen

Ein Produkt zu kaufen, das für individuelle Bedürfnisse maßgeschneidert wurde, bietet ein einmaliges Exklusivitätsgefühl. Deshalb schätzen wir es, unsere Autos zu konfigurieren, unsere Sneaker und T-Shirts selber zu gestalten oder persönliche Duftvariationen zusammenzustellen. Im Metaverse wird sich dieses menschliche Bedürfnis besonders gut ausleben lassen: Dort können Individuen kreativ sein, gestalten, sich mit ihren Avataren und virtuellen Produkten und Umgebungen von anderen unterscheiden und in völlig neue Konstellationen begeben. Deshalb ist davon auszugehen, dass Nutzerinnen und Nutzer gerade hier den Drang nach Personalisierung ausleben, ihre Produkte selbst gestalten und sie dann auch im wirklichen Leben über den Handel kaufen wollen.

Vom Metaverse in den realen Handel

Die nächste Stufe des Hybrid Commerce wird Handel und Marken beim Verkauf von Metaverse-Produkten vor neue Herausforderungen stellen. Konsumierende sind an Echtzeitverfügbarkeit und -lieferfenster gewöhnt. Der Prozess von einem virtuell gestalteten hin zu einem real tragbaren Sneaker kann dagegen nicht nur längere Lieferzeiten bedeuten, sondern auch Designeinschränkungen. Um On-demand-Ware aus dem Metaverse in den realen Handel zu bringen, müssen Unternehmen daher weiter in die Digitalisierung und in innovative Design-Prozessketten investieren, von der Produktion bis hin zum Handel – zum Beispiel in noch bessere Produktionstechniken mithilfe programmierbarer Nähmaschinen oder 3-D-Drucker.

Noch steckt das Metaverse in Sachen Commerce sowie bei der Produkt- und Markeninszenierung in den Kinderschuhen. Künftig werden reale und virtuelle Shoppingwelten aber noch intensiver zusammenwachsen. Dabei wird es nicht nur um den Verkauf digitaler Ware im Metaverse gehen, sondern auch um personalisierte und selbstgestaltete Produkte, die Verbraucherinnen und Verbraucher anschließend in der realen Welt kaufen möchten. Die Evolution der Handelsstrukturen wird dabei Hand in Hand gehen mit den veränderten Bedürfnissen der Konsumierenden, insbesondere junger Zielgruppen. Im Zentrum stehen dabei Live-Erlebnisse, Freiräume für Ideen, Gestaltung und Differenzierung sowie der nahtlose Übergang zwischen realen und virtuellen Welten.

Zuerst erschienen auf zukunftsinsitut.de

Die konsistente Kommunikation des Markenkerns über alle Touchpoints hinweg ist künftig wichtiger denn je. Die digitalen Möglichkeiten sind dabei mannigfaltig. Unternehmen sollten experimentieren und neue Wege testen.

Sprunghafte Konsumenten, unzählige neue Kommunikationskanäle und eine zunehmend komplexe Technologielandschaft – das Marketingumfeld ist im Jahr 2022 volatil. Denn Covid-19 beschleunigte Trends um mehrere Jahre und veränderte das Konsumentenverhalten nachhaltig. Diese fünf aktuellen Strömungen können Entscheider für ihre Marke nutzen:

Markenerlebnis in Zeiten der Dezentralisierung

Sei es durch Facebooks Verstrickung in den Cambridge-Analytica-Skandal 2016 oder durch die Netzausfälle (Outage) im Jahr 2021: Das Vertrauen in Social-Media-Plattformen leidet, und der Ruf nach dezentral gesteuerten sozialen Medien wird immer lauter. Dank Blockchain könnte das bald Realität werden; die Technologie dafür steht in den Startlöchern. Allerdings sind die Eintrittsbarrieren für eine einfache Nutzung noch zu hoch, weshalb es etwas dauern wird, bis solche Medienkanäle die kritische Nutzermasse erreichen werden. Markenverantwortliche können sich aber heute schon vorbereiten, indem sie kontinuierlich die für ihre Marke relevanten Kommunikationskanäle identifizieren und verfolgen. So stellen sie sicher, zur richtigen Zeit auf den relevanten Plattformen vertreten zu sein und dort eine konsistente Markenkommunikationsstrategie umsetzen zu können.

Customer Journey um Online-Welten erweitern

Erlebnis schlägt Konsum: Schon vor über fünf Jahren fanden die Harris Group und McKinsey über Studien heraus, dass Konsumenten – besonders Millenials – lieber etwas Tolles erleben wollen als materielle Güter zu kaufen. Gerade virtuelle Welten – oder sogenannte Metaverses – ermöglichen es Marken, Kundenerlebnisse auf das nächste Level zu heben. Einige Unternehmen üben sich schon im Experimentieren: So präsentierte die Luxusmodemarke Balenciaga ihre letzte Herbstkollektion in Form eines Online-Videospiels mit dem Titel Afterworld. Gucci verkauft digitale Handtaschen auf Roblox, und Nike stellt einen Director of Metaverse Engineering ein, um mit seiner Expertise und der Hilfe von AR und VR die virtuelle Welt Nikeland noch enger mit der reellen Produktwelt zu verzahnen. In Kürze werden weitere Unternehmen in den virtuellen Raum investieren und so ihre Customer Journey um neue digitale Welten erweitern. Die Vorteile liegen auf der Hand: Brands können nahtlos mit ihre Konsumenten interagieren, maßgeschneiderte Inhalte liefern und dabei das jeweilige Kundensement noch besser verstehen. Die positiven Interaktionen mit den Marken werden deren Bekanntheit und Wert deutlich steigern und dadurch das Geschäft ankurbeln.

Von Kunden für Kunden für mehr Authentizität

Die C2C-Wirtschaft (Customer-to-Customer), in denen Menschen miteinander in den direkten Austausch treten oder Waren und Dienstleistungen tauschen, brachte große Plattformunternehmen wie Uber, Facebook und Etsy hervor. Marken zeigt dieser Trend, dass die direkte Kommunikation von Kunde zu Kunde immer wichtiger wird – nicht nur für direkte Transaktionen, sondern auch für den Erfahrungsaustausch zu dedizierten Markenerlebnissen. Entsprechend sollten Brands ihren Kunden ermöglichen, Erfahrungen mit ihren Peers zu teilen und ihren authentischen Meinungen Raum zu geben, um so ein glaubwürdiges Markenerlebnis zu schaffen. Das funktioniert gut über initiierte Communities wie Adidas Runners oder über Collectible Communities via NFTs (Non Fungible Tokens). Ein Trendsetter hierfür ist VeeFriends – ein Community rund um die NFT-Kollektion von Gary Vaynerchuk.

Persönlicher Service im Customer Lifecycle

Wer ein leistungsfähiges Service-Engagement aufbaut, erhöht die Kundenbindung und -loyalität und steigert damit den Umfang der einzelnen Verkäufe und sogar das Cross-Selling. Um dies zu erreichen, gilt es, das Kundenerlebnis über alle physischen und digitalen Kanäle hinweg entlang des gesamten Customer Lifecycles zu personalisieren. Marken, die dies erfolgreich umsetzen, können dadurch laut dem Artikel The end of shopping’s boundaries: Omnichannel personalization von McKinsey eine Umsatzsteigerung von bis zu 15 Prozent erreichen. Ein zentraler Baustein ist persönlicher und effektive Kundenservice. Um an jedem Touchpoint eine Eins-zu-eins-Kundenberatung gewährleisten zu können, muss es Servicemitarbeitern gelingen, Kunden in ihrem aktuellen Kontext wahrzunehmen und sie wirklich zu verstehen. Technologisch gewährleisten lässt sich ein solch persönlicher Service mit Content-Management-Systemen oder Customer-Data-Plattformen.

Premium-Dienstleistungen auch im Laden

Damit die Menschen Lust auf einen Stadtbummel bekommen und nicht alles online kaufen, ist auch im Ladengeschäft der Service entsprechend zu gestalten. Eine wirtschaftliche Lösung könnten Roboter sein, die Verkäufer von ihren Routinenaufgabenentlasten, so dass diese mehr Zeit für die Premium-Behandlung ihrer Kunden haben. Darüber hinaus erfassen Einzelhandelsroboter detaillierte Daten über die Produkte in den Regalen und über das Kaufverhalten der Konsumenten, was die Bestandsverwaltung effizient und genau macht. Ergo können Händler schneller auf Mikrotrends reagieren und viel besser individuelle Kundenwünsche erfüllen.

Mut als Wegweiser

Von Dezentralisierung über neue virtuelle Welten bis hin zu Robotern: Markenverantwortliche haben es nicht leicht, in einem solch volatilen und komplexen Umfeld ihre Marke standhaft im Leben ihrer Kunden zu positionieren. Künftig kommt es darauf an, konsistent die Kommunikation des Markenkerns über alle Touchpoints hinweg auszurichten, authentisch
in den Marken-Messages zu sein sowie fokussiert und zukunftsorientiert zu agieren. Dazu gehört auch der Mut, neue Wege zu gehen und zu experimentieren. Denn eins ist klar: Im Zeitalter noch nie dagewesener technologischer Möglichkeiten wird es viele neue Wege geben.

Zuerst erschienen bei Markenartikel Magazin.

15.03.2022

In seinem letzten Recap von der diesjährigen SXSW spannt Alex Turtschan, Director Accelerator bei Mediaplus Group, den ganz großen Bogen: Vom Stellenwert von Politik und Haltung auf einer Digital-Konferenz über die Rolle der Digital Natives in China für das Marketing der westlichen Welt bis hin zum alles dominierenden Metaverse.

Ein großartiger Aspekt der SXSW ist die enorme Bandbreite an Themen, die auf den Bühnen der Konferenz stattfinden. Die neuesten Entwicklungen in Marketing, Technologie und Kreativwirtschaft, Klimawandel, Startup-Pitches, Weltraum-Tourismus, die Zukunft der Arbeit, Unternehmertum, verrückte Metaverse-Anwendungen – es gibt Platz für (fast) alles. Und vor allem auch für Politik. Die Organisatoren der Konferenz waren schon immer sehr gut darin, die wichtigsten politischen Debatten unserer Zeit auch im Programm abzubilden.

So bildet die Auftakt-Keynote am Freitag z.B. ein Interview mit Alexis McGill Johnson, der Präsidentin von Planned Parenthood, und dieses drehte sich unter anderem um den andauernden Kampf gegen das neue drakonische Abtreibungsgesetz im Bundesstaat Texas. Bereits am Sonntag war das Thema Trans-Rechte prominent auf der größten Bühne der Konferenz behandelt worden, auch hier wieder mit dem traurigen Anlass aus der Tagespolitik in Form einer neuen Verordnung des republikanischen Gouverneurs Greg Abbott an die Behörden in Texas, Hormonbehandlungen für Trans-Kinder und -Jugendliche künftig als Kindesmissbrauch zu behandeln.

Der große Hoffnungsträger der texanischen Demokraten, Beto O’Rourke, schließlich warb im Interview auf der SXSW-Bühne um Stimmen für die anstehende Gouverneurs-Wahl. Aber auch international wichtige Themen, wie die zögerliche Haltung der großen Digital-Konzerne, Inhalte auf ihren Plattformen stärker zu moderieren, fanden ihren Platz, wie z.B. im Vortrag der Facebook-Whistleblowerin Frances Haugen.

Für uns Besucher aus den großen Unternehmen, Beratungen und Agenturen sind diese Vorträge eine gute Erinnerung, dass wir durchaus Möglichkeiten haben, unsere Position für positive Veränderungen in der Gesellschaft und im politischen Diskurs zu nutzen. Purpose-Kommunikation ist nicht umsonst einer der großen Trends unserer Zeit.

Tom Nixon und Arnold Ma von Qumin erklären, wie die Gen Z in China tickt

Die Gen Z in China als Glaskugel für die westliche Welt

Einer der spannendsten Vorträge am Dienstag drehte sich um die Gen Z in China. Für die beiden Speaker Arnold Ma and Tom Nixon von Qumin, der ersten chinesischen Digital-Agentur in Großbritannien, ist die Gen Z in China der perfekte Gradmesser für das Marketing in der westlichen Welt. Die größten Trends sind bereits heute spürbar: die enorme Popularität von Social- und Live-Commerce, die auch in den westlichen Märkten immer mehr an Fahrt gewinnen. Gaming und eSports als dominierende Unterhaltungsplattform in jungen Zielgruppen. Und nicht zuletzt der enorme Einfluss, den Influencer in China auf die Kaufentscheidung ihrer Follower haben, insbesondere im Vergleich zur traditionellen Werbung.

Ein anderes Marketing-Instrument, das in China extrem populär ist, hat es hingegen noch nicht zu uns geschafft: virtuelle Influencer. In China sind sie bereits seit 10 Jahren ein wichtiger Teil der Online-Kultur. Sie sind Partner für Unternehmen, werben für Produkte, geben Konzerte und dienen als Charaktere für digitale CRM-Systeme. Inzwischen gehen viele Marken in China bereits einen Schritt weiter und entwerfen komplette digitale Welten rund um die virtuellen Influencer und als Raum für Storytelling rund um die digitalen Charaktere. Und wo ist dafür der perfekte Platz? Natürlich im Metaverse.

Also doch alles Metaverse?

Was nehmen wir mit von der SXSW 2022? Das Metaverse war sicherlich eines der dominierenden Themen. Jedoch bestimmt nicht als Allheilmittel, die Auseinandersetzung war differenziert und an vielen Stellen kritisch. Wird die Zukunft des Metaverse, wie von vielen Experten propagiert, nicht in Virtual Reality und 3D stattfinden, sondern über Wearables? Oder hat Mark Zuckerberg nach Facebooks Transformation in Richtung Mobile auch mit seiner Vision „Horizon Worlds“ den richtigen Riecher? Sind NFTs wirklich die Möglichkeit für Künstler, die Kontrolle und Monetarisierung ihrer Inhalte zurückzuerlangen, oder sind sie reine Spekulationsobjekte? Wollen die Konsumenten wirklich ein transaktionales Metaverse, in dem alles zur Ware wird? Oder geht es vielmehr um unterhaltsame, immersive Social Spaces, in denen persönliche Beziehungen im Vordergrund stehen, die Spaß machen und die die Grenzen zwischen realer und digitaler Welt weiter verschieben? In einigen Jahren werden wir schlauer sein.

Für mich persönlich war die vergangene Woche auch eine Rückbesinnung auf die Zeit vor der Pandemie. Der persönliche Austausch, die positive Energie der Konferenz, die vielen Eindrücke und das bewusste Erleben und Verarbeiten eben dieser klappt wohl nirgends besser als in Austin im März. Bis zum nächsten Jahr!

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Tag 4 der SXSW, von der Alex Turtschan, unser Director Digital Accelerator bei Mediaplus Group, mit täglichen Recaps live berichtet. Und wieder geht es um das Metaverse und wie Gaming als Vorbild für Entertainment agieren kann. Das geht natürlich, man ahnt es, am besten im Metaverse.

Ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch zahlreiche Vorträge der SXSW 2022 zieht, ist die Bedeutung und Wichtigkeit von Neugierde. Die Fähigkeit, einen Schritt zurückzutreten und die richtigen Fragen zu stellen. Aber auch die Ausdauer, über die offensichtlichen Antworten hinauszuschauen und die Energie und Mühe zu investieren, um im Rauschen der zahllosen Signale, mit denen wir täglich konfrontiert werden, die relevanten Informationen zu finden. Neugierde ist eine der wichtigsten Treiber für Kreativität und Innovation – und für Trends.

Die Identität der Nutzer:innen im Metaverse

Rohit Bhargava ist wahrscheinlich einer der fleißigsten Trendanalysten überhaupt. Er veröffentlicht nicht nur einen wöchentlichen Newsletter mit kreativen Mikrotrends und außergewöhnlichen Beobachtungen im Bereich Marketing und Wirtschaft, sondern auch eine jährliche Zusammenfassung der kommenden Trends in Buchform. In seinem sehr unterhaltsamen Vortrag auf der SXSW  ging es um die Megatrends des Jahres 2022. Das interessanteste Thema, das eng zusammenhängt mit der Frage „Was empfinden wir eigentlich als wahr“ bezeichnet Bhargava als „Amplified Identity“. Wir können heute schon recht sicher davon ausgehen, dass es das eine zentrale Metaverse nicht geben wird. Stattdessen werden wir mit vielen verschiedenen Metaverse-Anwendungen interagieren und je nach Laune und Kontext dabei andere Identitäten annehmen.  Dies wird nicht nur die Art und Weise prägen, wie andere Menschen uns dort wahrnehmen, sondern es hat auch handfeste Auswirkungen für das Marketing. Je nach Kontext und gewählter Identität der Nutzer:innen, braucht es andere Inhalte, andere Trigger und eine andere Ansprache. Zielgruppen sind heute schon komplex, die weitere Fragmentierung der Identität ist etwas, auf das wir uns vorbereiten müssen.

Trendforscher Rohit Bhargava auf der SXSW 2022

Die Gaming-Industrie als Vorbild für Entertainment

Spannend zu beobachten ist die Rolle von Gaming auf der SXSW. Lief der Gaming-Track vor einigen Jahren noch weitgehend unbeachtet außerhalb der wichtigsten ersten Konferenztage, so ist er 2022 eine tragende Säule im Programm. Taylor Blevins, besser bekannt unter seinem Streamer-Namen Ninja, war am Wochenende zu Gast auf der größten Bühne der SXSW, um mit seiner Managerin und Ehefrau Jessica über die eigene Karriere und die Zukunft der Unterhaltung zu sprechen. Eine interessante Erkenntnis war, dass selbst für einen Superstar der Gaming-Szene Auftritte in den oft schon totgesagten klassischen Unterhaltungsmedien wie Fernsehen und Film entscheidende Schübe für die Weiterentwicklung seiner eigenen Marke sind. Je weiter Gaming sich in den Mittelpunkt der Unterhaltung schiebt, desto mehr werden wir in Zukunft wohl auch die bekannten Gaming-Creator und Influencer als selbstverständlichen Teil der Celebrity-Kultur erleben.

Die Zukunft der Live-Unterhaltung: Im Metaverse, wo sonst.

Auffällig ist, wie häufig es auch in Sessions zur Zukunft der Unterhaltung um Learnings, Mechaniken und Technologien aus dem Gaming Bereich geht. Beispielhaft dafür war der „Vortrag Next Gen Tech & The Live Entertainment Revolution“ von Peter Moore. Moore, der in seiner langen Karriere als Manager unter anderem bei SEGA, Microsoft, und EA Sports unter Vertrag stand, um dann die erprobten Rezepte zu Nutzer-Engagement und Monetisierung in Videospielen beim FC Liverpool im echten Sport zu implementieren, ist inzwischen bei Unity Technologies für Sport and Live Entertainment verantwortlich. Unity, ursprünglich eine Entwicklungsumgebung für PC, Konsolen und Mobile-Games will nun die Live-Unterhaltung revolutionieren und wo ginge das besser als, man ahnt es, im Metaverse.

Live Entertainment im Metaverse

Jedes große Live-Event, sagt Moore, egal ob Musical-Aufführung, Konzert, Musik-Festival soll in Zukunft einen digitalen Zwilling bekommen. Nötig dafür sind zwei Technologien: Volumetric Capture, also die Aufnahme der Events mit speziellen Kameras, die Künstler und Bühnenbild als dreidimensionale Abbilder erfassen. Und natürlich die passende Software, welche die Aufnahmen in Echtzeit in interaktive 3D Umgebungen überführt. Vorteil für die Fans: Events können auf der ganzen Welt besucht werden, mit Freunden an unterschiedlichen Orten, mittendrin im Geschehen und mit mehr Interaktivität. Und natürlich ergeben sich für Künstler und Veranstalter neue Erlöse durch ein Vielfaches an möglichen Zuschauer:innen. Das wäre dann doch mal eine sinnvolle Anwendung des Metaverse.

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Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause hat die SXSW wieder ihre Pforten geöffnet. Für uns Live dabei: Alex Turtschan. Unser Director Accelerator bei Mediaplus berichtet im Serviceplan-Blog täglich von den neuesten Trends, die auch das Marketing und Media der Zukunft bestimmen werden.

Back to Austin/Texas: Die Technologiemesse SXSW erlebt nach zwei Jahren Pandemie ihre Neuauflage – erstmals als hybride Veranstaltung vor Ort und virtuell. Was eigentlich ein Grund zur Freude sein müsste, fühlt sich angesichts der Gesamtsituation merkwürdig entrückt von den echten Problemen in der Welt an. Quasi wie ein Metaverse, aber zumindest die Mark-Zuckerberg-Vision davon findet hier kaum statt.

Der schreckliche Krieg in der Ukraine. Energie-Krise. Lieferketten-Krise. Wirtschaftliche und politische Unsicherheit. Die seit März 2020 schonungslos offengelegten Rückstände in der Digitalisierung im Land und die fehlende Wertschätzung der nicht nur vermeintlich systemrelevanten Berufe in Pflege, Bildung und allen Bereichen der Grundversorgung – es gibt wahrlich gerade wichtigere Baustellen als die aktuellen Trends und Innovationen aus unserer privilegierten Welt des Marketings.

Die SXSW war für mich immer eine sehr willkommene Abwechslung zum Tagesgeschäft, ein Ort der Inspiration und des optimistischen Blicks auf die Zukunft. Und vielleicht ist es gerade dieser Optimismus und offene Diskurs rund um Innovation und gesellschaftliche Entwicklungen, der in diesen Zeiten wichtiger ist, denn je. An irgendetwas muss man ja noch glauben können.

Die gesundgeschrumpfte Konferenz

Es ist meine vierte SXSW und es ist ein erfrischend entspanntes Jahr. Die Sessions sind gut besucht. Aber dennoch ist es nicht nötig, eine Stunde vor Beginn bereits in der Schlange vor den Konferenzräumen zu stehen, um einen der begehrten Sitzplätze zu ergattern. Statt unter Dauerstress von einer Location zur nächsten zu hetzen und sich durch Menschenmassen zu schieben, geht es deutlich gemütlicher zu. Das gilt auch für das Konferenzprogramm: Es gibt immer noch mehr interessante Veranstaltungen, als man besuchen kann, aber die ganz großen Namen sind nicht in der gleichen Masse vertreten, wie in den Vorjahren. Alles in allem tut es der SXSW sogar gut, denn es ermöglicht ein bewussteres Erleben der Inhalte, und sie wird weniger dominiert vom Streben nach Rekorden und Superlativen. Auch abseits der Vorträge herrscht mehr Zurückhaltung. War die Innenstadt rund um die Konferenz-Orte früher vollgestopft mit Marken-Präsenzen, sind die Unternehmen dieses Jahr deutlich zurückhaltender mit aufwändigen Pop-Up Locations zur Bespaßung der Besucher.

Die Welt nach Corona

Die ersten Tage der Konferenz waren vor allem geprägt von zwei großen Themenbereichen: Die andauernden Auswirkungen der Corona-Pandemie und der Hype um das Metaverse.

Der jährliche Trend-Ausblick der inzwischen zu Accenture Interactive gehörenden Design & Innovationsberatung Fjord ist ein fester Bestandteil im SXSW Programm. Und auch wenn die Pandemie viele Dinge beschleunigt hat – geht es nach Nick De La Mare, North America Lead von Fjord, waren viele Herausforderungen, vor denen wir heute stehen, bereits 2019 erkennbar. Auf der einen Seite Unternehmen und Marken, deren filigrane Lieferketten durch die Pandemie gehörig aus dem Tritt gekommen sind und auf der anderen Seite die Konsumenten, deren Verhalten von einem zunehmenden Wandel im Wertekanon und damit verbunden Erwartungen geprägt ist – beides erfordert ein Umdenken. Ein noch größerer Fokus auf die individuellen Bedürfnisse, ein Ende der Überfluss-Wirtschaft und eine stärkere Rückbesinnung auf was Innovation eigentlich bedeutet: das Schaffen von echten Mehrwerten statt des Neuen um der Neuigkeit wegen.

Kein Platz fürs Metaverse

Würde man der SXSW 2022 einen Untertitel geben, es wäre wohl „The Zuckerverse will fail“, so süffisant formuliert von NYU-Professor und Tech-Analyst Scott Galloway in seinem Vortrag „Provocative Predictions“. Die VR-basierte Metaverse Vision von Mark Zuckerberg findet generell wenig Zuspruch auf den Bühnen der SXSW.  Der frühere Nintendo America Manager Reggie Fils-Aimé, Keynote-Speaker des zweiten Konferenztages, geht sogar so weit, Meta jegliche Innovationskraft abzusprechen. Seit dem Launch von Facebook sei außer Zukäufen wenig Innovatives aus dem Konzern heraus entstanden und generell hätte Meta nicht die Nutzer im Fokus, sondern einzig und allein das Werbegeschäft. Kann man so stehenlassen.

Auch die Ikone der Zukunftsforschung, Amy Webb, schlägt am Sonntag in die gleiche Kerbe. Wie Galloway und Fils-Aimé sieht sie die Zukunft des Metaverse nicht in einer auf Virtual Reality basierenden 3D-Welt, sondern in Augmented / Extended Reality Anwendungen und Audio mit Wearables als prägende Devices.

Wenn es um das Metaverse geht, ist natürlich auch der Hype um NFTs und Crypto nicht weit, zahlreiche Vorträge kreisen rund um die vermeintlich goldene Zukunft des transaktionsbasierten, dezentralen Web3 auf Basis der Blockchain. Ich bin da bei Amy Webb: NFTs und die Token-Economy sind „Chasing the Shiny“ und lenken vom Wesentlichen ab, der zugrunde liegenden Technologie und ihren durchaus sinnvollen Einsatzzwecken rund um die sichere Verwaltung der digitalen Identität für Metaverse Anwendungen. Dazu aber mehr in den nächsten Tagen. 

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