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Hunderte sehr betriebsame junge Werber auf dem Weg zu Meetings, Schulterblicken und Telefonkonferenzen, klar, das erwartet man bei einem Gang durchs Haus der Kommunikation – aber was macht denn hier ein achtjähriges Mädchen? Hat das denn keine Schule? Tatsächlich, es gibt Tage, da sind die Schulen auch ohne Feiertrag geschlossen, aber die Kampagne einer internationalen Marke wird sich danach nicht richten können. So kommt es also schon mal vor, dass man hier Kinder bei der Erledigung von Hausaufgaben, beim Surfen im Internet oder auch mal als Inputgeber mit ganz neuen Insights in Brainstormings antrifft. Hinter solch fröhlichen Beobachtungen steht die Herausforderung, Familie und Karriere miteinander zu vereinbaren. Hier soll vor allem davon die Rede sein, wie ein marktführendes Unternehmen diesem Konflikt begegnet: Wie bindet es gut ausgebildete, fachkompetente und ambitionierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die Kinder haben?

Das Haus der Kommunikation hat verschiedene, auch individuelle, Teilzeitmodelle entwickelt und setzt damit erfolgreich auf Kreativität in der täglichen Arbeitsorganisation, wobei deutlich wird, dass der kreative Anspruch einer Kreativagentur bei der Gestaltung von Markenkommunikation lange nicht endet.
Es wurden auch weitreichende Kooperationen mit Dienstleistern geschlossen, die Eltern da weiterhelfen, wo die Möglichkeiten einer Kommunikationsagentur enden: Bei der Vermittlung von Hort- und KiTa-Plätzen, Tagesmüttern, Ferienprogrammen und Betreuern in kurzfristigen Ausnahmesituationen. Klar, ein Unternehmen mit mehr als tausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern muss entsprechende Maßnahmen treffen, wobei  das Haus der Kommunikation über das branchenübliche Maß weit hinaus geht.

Die notwendige Flexibilität, die Werbekunden von Agentur und deren Mitarbeitern erwarten, findet ihre Entsprechung aber auch im Umgang mit angestellten Eltern im Fall der Fälle. Eine Präsentation kann auch schon mal im „Homeoffice“ geschrieben und per Internetanbindung zur Verfügung gestellt werden – selbst wenn zwischendurch Fischstäbchen zu brutzeln oder Prinzessin Lillifee Geschichten vorzulesen sind. Eine individuelle Absprache im Einzelfall, aber genau darum geht es: Eine Kultur, die auf die Wechselfälle des Lebens natürlich reagiert statt eine Struktur, die alle Wenns und Abers starr regelt. Dafür sind Kinder dann auch mal sehr gerne zur Stelle, wenn Kundenprodukte auszuprobieren sind oder für ein Shooting ein paar herzerweichende Kulleraugen gebraucht werden.

München ist nicht nur ein bedeutender Standort der Medien- und Kommunikationsbranche. Es ist für Familien auch einer der teuersten Lebensräume in Europa. Eltern sind hier Doppelverdiener und das Szenario „Haushaltsvorstehender Ernährer mit treu sorgender Gattin, die in Haushalt und Erziehung ihre Erfüllung gefunden hat“ ist nicht nur kulturell weit überholt. Den Kinderwunsch der Karriere zu opfern, kann zu nachhaltiger Unzufriedenheit selbst bei erfolgreichsten High-Performern führen – mit nachteiligen Auswirkungen auf ihr Leistungsvermögen. Niemand will das, nicht die Agenturgruppe und nicht ihre Kunden. Das Haus der Kommunikation ist ein Ort für Kreativität, jeder kann hier alles Mögliche sein – und Vater oder Mutter.