Aber das stimmt so eigentlich nicht. Bei Marken, die in der Zeit des digitalen Wandels groß geworden sind, gibt es das klassische Logo, das sauber durchdekliniert in ein starres System eingebettet ist, nicht mehr. Logos, die gestaltet worden sind, um hauptsächlich auf digitalen Plattformen zu funktionieren, müssen neuen Anforderungen gerecht werden.
Einfach und prägnant sein – das sollten Logos schon immer. Sie müssen jetzt zusätzlich agil sein. Das heißt: In jedem Kontext und in jedem Kanal sollten Logos funktionieren, eine übergeordnete Position einnehmen und eine konsistente Markenbotschaft vermitteln.
YouTube als Marke hat sich gewandelt – vom Produkt zum Service. Es gibt YouTube Kids, YouTube Games, YouTube TV, Music,…. Das alles passt nicht mehr unter eine Marke, die nur für einen dieser Kanäle steht. Daher braucht es ein Logo, das für alle diese Services stehen kann. Das neue YouTube Logo zeigt genau diese inhaltliche Erweiterung, es nimmt die Herausstellung der „tube“, der Fernsehröhre, sowohl verbal als auch als Icon zurück. Mit dem Symbol des roten „play-buttons“ schafft YouTube eine eigenständige Bildmarke. Zusammen mit der Wortmarke wird das Logo zur souveränen kanalübergreifenden Wort-Bildmarke-Marke.
Das Logo ist formal typografisch und ikonografisch reduziert und klar. Durch das Zusammenfügen der beiden Namensbestandteile zu einem Wort ist die Wortmarke kompakter geworden. Die neue Einfachheit gibt dem Logo Struktur und damit eine bessere gestalterische Qualität.
Nein, es ist keine Revolution, sondern eine logische Weiterentwicklung. YouTube ist endorser für entertainment und nicht entertainment selbst. Und das ist gut so.
Dieser Beitrag ist auch bei Horizont erschienen.