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Willkommen im globalen Informationszeitalter! Ohne große Feier, ohne globales Feuerwerk, ohne Vorankündigung und ohne warnenden Beipackzettel hörte das Industriezeitalter auf und Unternehmen, die bei der verzweifelten Suche nach der richtigen Information im „www“ helfen, sind plötzlich an der Börse mehr wert, als Automobilkonzerne oder Fluglinien. Wer auch immer den Geist mit dem nicht ganz so schicken Namen „Internet“ aus der Flasche gelassen hat, er hat unsere Welt nachhaltig verändert.

Erinnern Sie sich auch gerne an die „gute alte Zeit“? Eine Welt ohne Internet, Smartphones, SMS und soziale Netzwerke. Eine Welt, in der man Termine für übernächste Woche um 20 Uhr vor dem Kinoeingang gemacht hat und sich darauf verlassen konnte, dass die Angebetete, mit der man „Harry&Sally“ sehen wollte, auch wirklich auftaucht. In der sie nicht 15 Minuten vor Filmstart twittert, dass sie noch ganz schnell vorher den Müll runter bringen musste, deshalb den Bus verpasste und jetzt noch schnell ihren Lidstrich nachziehen muss – oder einfacher gesagt: sie kommt viel zu spät zu unserem Date! Aber sie hat mich ja immer auf dem Laufenden gehalten, ich war bei ihrem Zuspätkommen immer life dabei, auch wenn wir den sehr lustigen Anfang des Filmes verpassen!

Die Welt vor dem Internet war auch für diejenigen unter uns, die sich mit dem Thema Marketing & Kommunikation Anfang der 1990er beschäftigten, einfacher planbar, als die heutzutage. Egal ob auf Kundenseite, als Kreativer, Berater oder Produktioner. Man kannte seine Zielgruppe und die eigenen begrenzten Möglichkeiten, mit denen man diese Zielgruppe auch verkaufsfördernd erreichen konnte. Wenn man richtig viele Menschen erreichen wollte, nahm man in die eine Hand die „kommunikative Schrotflinte“ und schaltetet in der BILD eine deutschlandweite Anzeige auf der Titelseite, und in die andere Hand das „Marketing-Scharfschützengewehr“ und buchte um 19:50 Uhr vor der Tagesschau einen 15-30 Sekünder. Dann war die Chance, dass das beworbene Produkt in den Köpfen der deutschen Konsumerschaft nachhaltig verankert war, sehr hoch.

Und dann – ohne, dass wir es am Anfang so richtig wahrgenommen hätten – brauchte man plötzlich eine Email-Adresse, musste sich völlig unsinnige Begriffe und Kürzel wie „google“, „twitter“, „html“, „www“ und „Zarlando“ merken, wenn man mitreden oder auch nur mal schnell ein paar Schuhe kaufen wollte. Als ob das nicht schon genug des Guten – oder besser des Neuen – gewesen wäre, wurde diese kleine Welt von einem Jahrzehnt auf das andere plötzlich unvorstellbar viel größer. Länder, von denen wir noch nicht mal ahnten, dass es dort genug zu Essen für die Bevölkerung gab, wurden plötzlich zu wichtigen Exportmärkten. Wer nicht über globale Marketingstrategien nachdachte, wer seine Produkte nicht in mindestens 78 Sprachen herausbrachte und keine „Intercultural Management“-Abteilungen aufbaute, war „old school“.

Willkommen im globalen  Informationszeitalter!

Ohne große Feier, ohne globales Feuerwerk, ohne Vorankündigung und ohne warnenden Beipackzettel hörte das Industriezeitalter auf und Unternehmen, die bei der verzweifelten Suche nach der richtigen Information im „www“ helfen, sind plötzlich an der Börse mehr wert, als Automobilkonzerne oder Fluglinien. Wer auch immer den Geist mit dem nicht ganz so schicken Namen „Internet“ aus der Flasche gelassen hat, er hat unsere Welt nachhaltig verändert. Und ganz besonders unsere Welt der heutigen globalen Kommunikation, des Marketings, für das man mittlerweile eine 360 Grad Kompassnadel benötigt, der Möglichkeiten Informationen und damit auch Werbung 24 Stunden auf allen Kanälen, in den entlegensten Gebieten dieser Welt und auf immer vielfältigeren – neudeutsch – „devices“ aufzunehmen. Wir, die sich heute um die Produktion, Kreation oder Organisation von globaler Markenkommunikation kümmern, gehören zu einer (aussterbenden) Übergangsgesellschaft. Wenn Sie diesen Artikel in gedruckter Form lesen, haben Sie sich schon als Mitglied der hybriden Kommunikationsgesellschaft geoutet. Was? Sie haben sogar noch ein Zeitschriftenabo in Papierform? Sie lesen die SZ noch im Rheinischen Format? Wie anachronistisch!

Aber wir, die Übergangsgesellschaft der BabyBoomer, versuchen mit unseren Botschaften Zielgruppen, die zum großen Teil der Generation Y angehören, zu erreichen, und dies möglichst global und multikulturell. Machen Sie sich also keine allzu großen Vorwürfe, wenn Sie zugeben müssen, nicht zu wissen, was genau der Unterschied zwischen Instagram, Tumblr, Facebook und Google+ ist, Sie leider keinen Twitter-Account haben und mit dem Ausdruck „Youtuber“ eher chinesische Küche assoziieren.

Die gute Nachricht:

Man muss nur jemanden kennen, der sich mit diesen neuen Herausforderungen auskennt. Es gibt sie, die Menschen, die Firmen oder Agenturen, denen diese Welt nicht fremd ist. Vertrauen Sie auf deren Innovationskraft und die Lust, sich diesen neuen Herausforderungen zu stellen. Die Zeiten, in denen man als 19-jähriger Studienabbrecher das Wort „Flash“ nur buchstabieren musste, um eine Beratungsfirma zu gründen, sind vorbei. Hochkomplexe Herausforderungen, wie globale Organisations-, Produktions- und Kommunikationsworkflows, werden heute von darauf spezialisierten Agenturen und Firmen auf internationalem Niveau gelöst. Sicher sind diese Dienstleistungen nicht billig oder gar umsonst, aber ein von mir sehr geschätzter englischer Sozialreformer – John Ruskin – stellte bereits 1900 fest: Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen kann und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Menschen. Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas besseres zu bezahlen.

Die schlechte Nachricht:

Wenn Sie noch kein ausreichend großes Netzwerk an solchen Kontakten haben, sollten Sie sich dies sehr schnell zulegen, denn der Geist „Gini“ konnte zurück in die Flasche gezaubert werden, das neue globale Informationszeitalter jedoch ist viel zu groß geworden, als dass es jemals wieder in eine Flasche passt. Glauben Sie aber nach der Lektüre dieses Artikels nicht, dass er von einem ewig gestrigen Kritiker der neuen Zeit verfasst wurde! Dieses Zeitalter hat durchaus seine sehr positiven Seiten. Wenn ich mal wieder bei einem Date mit oben erwähnter Dame auf deren geschätztes Erscheinen warten muss, zücke ich heute mein iPad und sehe mir „Harry&Sally“ on demand an.

Die Übernahme des Handygeschäfts von Nokia ist der richtige Weg. Microsoft geht damit den Weg, den Apple und Google gehen, nämlich durch die Produktion eigener Geräte eine perfekte Abstimmung des Betriebssystems mit dem Gerät zu erreichen – eines der Erfolgsrezepte von Apple; und Google legt gerade mit dem Motorola Moto X und den Glasses nach.

Dass Nokia-Präsident Stephen Elop schon in den Startlöchern steht, die Nachfolge von Steve Ballmer bei Microsoft anzutreten, ist ein strategisch ausgeklügelter Schachzug, schließlich hat der ehemalige Microsoft-Insider tiefe Einblicke in die Struktur von Nokia erhalten und wird die Übernahme effizient gestalten können.

Manche mögen argumentieren, dass der Schritt angesichts des Vorsprungs von Google und Apple bzw. Android und iOS zu spät kommt und der Kauf von Nokia zum Scheitern verurteilt ist – doch das wäre ein Trugschluss, denn das Rennen ist noch längst nicht gewonnen; wir sehen ja, wie rasant sich der Markt entwickelt. Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass die Apple-Aktie sinken würde?

Nicht vergessen werden darf auch, dass Microsoft mit Nokia einen Partner gewählt hat, der bereits über ein perfekt organisiertes Vertriebsnetz verfügt und beste Kontakte zu den großen Providern hat. Wenn der Konzern dann endlich auch Produkt-Bundles anbieten würde – also etwa, dass beim Kauf eines Windows-PCs ein Gutschein für die SkyDrive-Cloud beiliegt, oder ein Rabatt-Gutschein beim Neukauf eines Smartphones etc. – wäre es mit Sicherheit möglich, neue und auch solche Zielgruppen zu erschließen, die bislang das mobile Internet noch nicht intensiv genutzt haben. Da schlummert großes Potential!

Wenn Microsoft es dann zusätzlich noch schaffen würde, die Synchronisierung von Musik, Videos und Dokumenten etc. über die verschiedenen Windows-Geräte – PCs, Tablets und Smartphones – hinweg mit einem perfekt funktionierenden Multi-Device-Ansatz zu realisieren, könnten mächtige und erfolgsversprechende Produkte entstehen. Vergessen Sie nicht, wie viele Millionen Windows-User es weltweit gibt, die mit Sicherheit für diesen Ansatz zu begeistern wären – vor allem auch im Business-Bereich.

Die Stärkung von Windows im Mobile-Bereich würde dazu führen, dass Agenturen und Werbekunden nicht mehr so sehr auf die zähe Zusammenarbeit mit Apple setzten müssten. Agenturen könnten ein geräteübergreifendes Tracking zwischen den Windows-Geräten fördern und damit noch genauere Targeting-Modelle entwickeln. Und insgesamt würde ein dritter Player neben Apple und Google dem Markt mit Sicherheit gut tun. Zumal Nokia neben den Lumina-High-End-Geräten auch jede Menge extrem günstige Devices für die Schwellenmärkte im Portfolio hat. Wenn Windows Phone in diese Geräte implementiert wird, wäre Windows eventuell schnell das führende Betriebssystem in den Schwellenmärkten, was mit Sicherheit zusätzlich Bewegung in die Preis- und Produktgestaltung der Konkurrenten bringen würde.

Ob allerdings die großen Hardwareproduzenten wie Samsung, Sony oder HTC dann künftig noch darauf setzen, Windows-Devices zu fördern, bleibt nun abzuwarten…

Wie sieht ein gemütlicher Abend von Anne Lerig aus? Nachdem sie ihre zweijährige Tochter Lilly ins Bett gebracht hat, macht sie es sich zu Hause auf dem Sofa gemütlich und zappt durch das TV-Programm. Doch nicht nur das: Auf ihrem Schoß hat sie ihr MacBook, auf dem sie zeitgleich mit ihren Freunden auf Facebook oder Google+ chattet, Hotels für den nächsten Urlaub auf TripAdvisor vergleicht oder auf Amazon bestellt (mit Vorliebe DVDs ihrer Lieblingsserien). Manchmal lästert sie auf Twitter über das, was gerade im Fernsehen läuft. Häufig gesellt sich ihr Mann Thomas dazu, mit seinem frisch erstandenen iPad in der Hand: Damit liest er seine E-Mails, stöbert im App-Store und checkt auf Foursquare, wo sich seine Freunde rumtreiben.
Während sie also gemütlich gemeinsam fernsehen, chatten, twittern, shoppen und e-mailen vergessen sie auch nicht, sich zu unterhalten: zum Beispiel über den anstehenden Autokauf. Thomas recherchiert seit Monaten im Internet nach einem Auto für seine dreiköpfige Familie. Anne hätte gerne wieder einen MINI, er aber liebäugelt mit einem BMW.

Okay, das also soll ein Fernsehabend sein? Ja, ist es. Sogar ein typischer – für unser neues Jahrzehnt.

Anne und Thomas gehören zu den Testpersonen, denen wir mit unserer Marktforschung immer wieder über die Schulter schauen (und dazu eine gemütliche Wohnzimmeratmosphäre schaffen). Wir beobachten, wie die Konsumenten alte und neue Medien in ihren Alltag integrieren. Annes und Thomas‘ Verhalten ist ein Paradebeispiel für das, was auch weitere  Studien belegen: Die Mediennutzung der Verbraucher ändert sich. Grundlegend und rapide.

Das bedeutet für mich als Chef einer Agenturgruppe: Auch die Kommunikation muss sich verändern. Ebenso grundlegend und rapide. Sonst erreichen wir niemanden.
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Ab morgen erlaubt Google das so genannte Brand Bidding – also die Buchung fremder Markenbegriffe in Anzeigen auch für Nicht-Markenrechtsinhaber. Was bisher nur in den USA, Irland, England und wenigen anderen Staaten erlaubt war, wird nun durch die Initiative von Google und einer Entscheidung des europäischen Parlaments in den meisten anderen europäischen Ländern umgesetzt. In diesen konnte Brand Bidding bisher nur über verschiedene Tricks wie länderübergreifende Geoaussteuerung von Anzeigen oder durch die Nutzung des erweiterten Broadmatch in Kombination mit Negativkeywords erreicht werden. Nun wird es allen möglich sein, auf die fremde Marke zu buchen. Wird sich dies jedoch tatsächlich negativ auf die Kampagnen auswirken?
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Gestern Abend, auf der alljährlich stattfindenden Pressekonferenz von Google, stellte der Suchgigant seine neuen Features der Suche vor. Neben einer Ajax-Erweiterung der Suchergebnisse und mehreren Tests zur Darstellung von 20 bis 30 Ergebnissen auf einer Suchergebnisseite stellt wohl die neue Google-Instant-Suche die größte Neuerung dar.

Mit dieser Google „Echtzeitsuche“ wird bereits während der Eingabe in die Suchbox eine Ergebnisseite zu einer automatischen Autovervollständigung angezeigt. Die Anpassung betrifft sowohl das organische als auch das bezahlte Suchergebnis. Wie bereits bei der Einführung der Google Search Suggestion hat auch dieses neue Feature einen erheblichen Einfluss auf das Suchverhalten der Nutzer und damit auf die Planung und Umsetzung von Suchmaschinenkampagnen sowohl bei Suchmaschinenanzeigen als auch auf SEO.

Welche Veränderungen sind zu erwarten?

Aufgrund der Anpassung der Suchergebnisse und die Autovervollständigung der Sucheingabe ist zu erwarten, dass sich die Anzahl der Impressions verändert. Weiterlesen