Nach der „Big Brand Theory“ bemisst sich der Wert einer Marke daran, wie weit sie sich in ihrer Darstellung reduzieren lässt und dennoch erkannt wird. Besonders in Online Channels ist dies höchst relevant.
Sehr anschaulich ist das bei Marken wie Apple oder Coke nachzuvollziehen. Die Marke Coca-Cola ist an kleinsten teilen ihres Schriftzuges dechiffrierbar. Und über den Markenwert brauchen wir nicht sprechen.
So gesehen hat sich die Marke BURBERRY mit dem Relaunch ihres Logos in die absolute Verwechselbarkeit begeben.
Ich bin ehrlich gesagt sprachlos, wie man eine Marke, die alles hat wonach sich andere Marken sehnen – eine Story, eine Geschichte, eine Herkunft – so kastriert. Die Marke hatte bis dato eine eigenständige Typografie und ein Brand Icon. Das ist ersatzlos verschwunden.
Klar, Marken müssen relevant sein und bleiben. Dazu gehört auch immer eine Anpassung des Designs, egal ob Logo oder Gesamtauftritt an die jeweilige Zeit. Und da sind manchmal auch radikale Schritte nötig, um das Erscheinungsbild einer Marke zu vereinfachen – nur sollten die dann in Uniqueness münden und nicht in Generik.
Eine serifenlose bolde Grotesk als Typografie für eine Fashion Brand zu wählen, ist im Augenblick inflationär, langweilig und ideenlos – und das aus der Designhochburg London. Na ja, das B ist ganz schön geworden, als Hinweis darauf, dass es keine Satzschrift ist.
Übrigens, ich finde es sehr hilfreich, dass unter dem Burberry Schriftzug „London England“ steht. Ich weiß nicht, wo ich dieses London sonst hingedacht hätte. Aber vielleicht ist das nur die Angst, dass man nach dem Brexit nicht mehr weiß, wo London liegt.