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Die Kreativität der Kreativen – das ist die üppig sprudelnde Wertschöpfungsquelle einer innovativen Agentur, die im Auftrag von Marken deren Kommunikationsziele verfolgt. Dabei sind diejenigen Kreativen produktiver, die auch mal mit verschiedensten Ausdrucksmitteln und ganz ohne äußere Vorgaben frei experimentieren. Die im spielerischen Umgang mit Farben, Stoffen, Kameras, Computern und allen möglichen Werkstoffen ihren ganz persönlichen Ausdruck artikulieren. Unbefangen und mit dem Mut zur Sackgasse. Dabei kann Kunst herauskommen oder etwas ganz anderes. In jedem Fall bereichert die Fähigkeit der Mitarbeiter, sich in freier Kommunikation mitteilen zu können sowie die Lust darauf, diese Begabung in zielführender Weise auch in Kampagnen einzubringen, das kreative Vermögen der Agentur beträchtlich. Aber auch, wenn es um etwas ganz anderes als Markenkampagnen geht, ist dieses Vermögen von hohem Wert, was der rasante Bedeutungsgewinn des sogenannten Prototyping in innovativen Umfeldern eindrucksvoll veranschaulicht.

Das Brienner Above, ein Atelier für unsere eigenen Kolleg*innen ist unser kreativer Inkubator für freie Kommunikation im Haus der Kommunikation. Es ist faszinierend, was entsteht, wenn man ausschließlich seinem eigenen, ganz persönlichen Ausdruck verpflichtet ist: Ein abstraktes Aquarell, das den Betrachter so einnimmt, dass sich seine ganze Welt für einen Moment verflüssigt. Das expressive Ölbild einer ländlichen Idylle, das mit seinen blendend leuchtenden Farben alle Rahmen sprengt. Junge wilde Männer in übermütiger Pose, so frech hingehauen, als wäre das Gemälde ein spontanes Pinselselfie. Das und reichlich mehr entsteht im Brienner Above. Gut, nicht jeder kann Kunst. Aber jeder kann das: sich dem eigenen Umfeld mitteilen, zum Ausdruck bringen, was einen bewegt, ein Lied singen, das einem gefällt, eine Mütze stricken, einfach weil sie schön ist. Dabei kommt es nicht darauf an, einzigartig oder virtuos zu sein. Es kommt darauf an, sich als schöpferisch zu erleben und auch so erlebt zu werden und so den Blick auf sich um eine Facette zu bereichern.

Kunst hat in der Geschichte der Serviceplan Gruppe schon immer eine identitätsstiftende Rolle gespielt. So gehört die Sammlung von Serviceplan, aufgebaut und gepflegt vom Agenturgründer Dr. Peter Haller, mit Werken unter anderem von Georg Baselitz, Anselm Kiefer, Francis Bacon, A.R. Penck und Jonathan Meese zu den bedeutendsten ihrer Art in Deutschland. Sie zeigt atemberaubend eindrucksvoll, was Kreativität vermag, wenn sie sich selbst genügt. Wer sich darauf einlässt mit einer Haltung, wirklich etwas entdecken zu wollen mit der Bereitschaft, eigene Wahrnehmungserwartungen außen vor zu lassen, der wird mit ungeahnten Entdeckungen belohnt werden. Die braungrau verblühten Gestrüpplandschaften von Anselm Kiefer atmen schwer unter ihrer Geschichte und schweigen doch eisern darüber, was da war. Und was da war, mag einem dämmern, wenn man denn seine Fantasie befragt.

Schon bald gibt es im Brienner Above regelmäßig die Gelegenheit, mit etablierten Künstlern direkt ins Gespräch zu kommen. Es sind nicht die Gerhard Richters dieser Welt, aber sie haben Kunst studiert, Stipendien und Preise erhalten, Werke an Museen verkauft, wurden international ausgestellt und haben vor allem sagenhafte Arbeiten zu zeigen du spannende Geschichten dazu zu erzählen. Ich selbst werde die geplanten Talkshows unter dem Titel ArtPros moderieren.

Nun, das Brienner Above ist aber bei weitem keine Verlängerung des akademischen Kunstbetriebes, sondern lässt Schaffenden und Betrachtern offen, ihren Kunstbegriff nach eigenem Ermessen anzuwenden. Hier wird gebastelt und genäht und es werden als Vorbereitung zu einer Performance auch mal Tomaten gebacken. Schon die Entstehung des Brienner Above war ein kreativer Akt. So war es mitnichten eine strategische Initiative des Managements, sondern die eines künstlerisch ambitionierten Kollegen, der die Manager und Inhaber der Agenturgruppe gerne gefolgt sind.

Das Brienner Above über den Dächern des Königsplatzes. Manch freier Künstler kann von so einer umfassenden Unterstützung nur träumen: Zwei helle Atelierräume mit Dachfenstern. Staffeleien, Leinwände, Pinsel, Farben und dergleichen mehr. Nur das Wichtigste muss man selbst mitbringen: Kreativität. Und die hat jeder. Mancher muss sie nur bei sich entdecken.