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Dem „careermag“ von Horizont stand unsere Master-Studentin und New Business Managerin Katrin Sperl Rede und Antwort. Das Interview führte Eva-Maria Schmidt. Der gesamte Artikel ist hier zu finden.

 

Zuerst hatte Kathrin Sperl bei Serviceplan angeklopft – als Werkstudentin wurde es aber ohne Praktikum nichts. Dafür ist sie nach dem Bachelor eingestiegen. Jetzt macht die 26-Jährige parallel Karriere und den Master bei der Agenturgruppe.

 

Eine beliebte Frage in Bewerbungsgesprächen lautet: „Wo sehen Sie sich in einem Jahr?“ Was wäre Ihre Antwort?

Etwas, das auf den ersten Blick nichts mit meinem aktuellen Job zu tun hat: Auf einem Trip nach New York oder einer kleinen Weltreise.

 

Warum wissen Sie das so genau?

Weil ich mit meinem Master-Studium fertig sein werde, das ich aktuell berufsbegleitend absolviere. Und dann steht eine dicke Belohnung an.

 

Das klingt, als hätten Sie aktuell einen ganz schön anstrengenden Alltag?

Stimmt. Es ist sehr anstrengend, macht aber auch sehr viel Spaß.

 

Der Alltag von Kathrin Sperl dürfte tatsächlich ziemlich anstrengend sein. Die 26-Jährige arbeitet seit dreieinhalb Jahren bei Serviceplan. Vor etwas mehr als zwölf Monaten ist sie in die erste Runde des Master-Programms eingestiegen, das die Münchner Agenturgruppe ihren High Potentials anbietet (Seite 24 und 25). Seitdem muss sie in ihren Alltag den Job im Business Development – dem Unternehmensbereich, den Geschäftsführer Ronald Focken leitet, der auch für die Zusammenarbeit mit der Steinbeis School of Management and Innovation (SMI) und den daraus hervorgegangenen „Best Brands Master“ zuständig ist – mit dem Studium vereinbaren.

 

Bleibt Ihnen vor lauter Arbeiten und Studieren überhaupt noch Zeit für irgendetwas anderes?

Sicherlich weniger, als wenn ich nur studieren oder nur arbeiten würde. Aber dank des Konzepts unseres Master-Programms bin ich nicht jedes Wochenende in der Uni, sondern nur alle sechs Wochen von Donnerstag bis Sonntag im Block. Das erleichtert es natürlich, mal Freunde oder Familie zu treffen. Und das macht es auch leichter, sich auf die nächste Klausur vorzubereiten, die jeweils den Stoff aus dem vergangenen Block zum Thema hat.

 

Und was ist mit dem sogenannten Studentenleben? Entsteht das überhaupt, wenn Sie sich nur alle sechs Wochen treffen und dann auch noch aus unterschiedlichen Unternehmen kommen?

Klar, wenn wir an den vier Tagen jeweils von 9 bis 18 Uhr zusammensitzen, bilden wir Arbeitsgruppen, bereiten Referate vor, erledigen gemeinsam Rechenaufgaben im Bereich Controlling. Das unterscheidet sich überhaupt nicht von einem normalen Studiengang.

 

Ich wollte eigentlich aufs Feiern hinaus. Das hat sich jetzt doch vor allem nach Arbeit angehört.

Natürlich feiern wir auch. Die anstrengende Arbeit und das Lernen müssen ja auch einen Ausgleich finden, zum Beispiel am Abend beim Ausgehen. Wir verstehen uns wirklich super und machen schon mittags aus, was wir abends machen wollen. Aber auch die Art, mit meinen Kommilitonen zusammenzuarbeiten, sich gegenseitig zu befruchten, die Denkweise von den Studenten aus den anderen Unternehmen und damit auch zum Beispiel die Sichtweise eines Kunden kennenzulernen, ist unheimlich wertvoll – und gehört für mich auch zum Studentenleben dazu.

 

Der erste Durchlauf des Master-Programms ist Herbst vergangenen Jahres gestartet. Das Studium ist auf zwei Jahre angelegt. Noch bis Mai 2014 stehen Unterrichtsblöcke und Klausuren auf dem Programm der Studenten, dann müssen sie die Master-Thesis schreiben. In Runde 1 sind acht Studenten von Serviceplan dabei. Hinzu kommen externe Teilnehmer beispielsweise von Google in Hamburg und Storck in Berlin. Von den Serviceplan-Studenten haben sich zwei für den Schwerpunkt Onlinemarketing entschieden, einer legt den inhaltlichen Fokus auf Kreation und fünf auf Advanced Marketing, darunter Kathrin Sperl.

 

Sie haben sich für den Schwerpunkt Marketing entschieden – Warum?

Ich bin bei Serviceplan nach meinem Studium an der Mediadesign Hochschule ins Business Development eingestiegen. Durch diese Arbeit komme ich mit allen Arbeitsgebieten der Agenturgruppe in Kontakt – ich hätte also auch die Schwerpunkte Onlinemarketing oder Media aussuchen können. Aber Advanced Marketing passt einfach am besten zu meinem Aufgabengebiet.

 

Das woraus besteht?

Unsere Hauptaufgabe ist nicht die operative Kundenbetreuung, sondern die Vorarbeit. Wir erstellen Marktanalysen für die Akquise, beobachten die Konkurrenz, entwickeln strategische Konzepte und übergeben dann den Staffelstab an die Kollegen im operativen Business.

 

Und da wollten Sie immer schon beruflich hin?

Ganz genau wusste ich nach dem Abitur nicht, wo ich hinwollte. Aber nachdem ich ein Praktikum bei Publicis in München gemacht und während des Bachelor-Studiums als Werkstudentin bei einer PR-Agentur gearbeitet hatte, wusste ich, dass PR nichts für mich ist und habe mich schon sehr stark für eine Karriere bei einer Werbeagentur interessiert.

 

Dabei fiel der Blick von Kathrin Sperl fast unvermeidlich auf Serviceplan, die als größte deutsche inhabergeführte Agentur bei vielen Kommunikationsstudenten oben auf der Liste steht. Ein Wechsel als Werkstudentin von der PR-Agentur zu Serviceplan hat dann ohne vorheriges Praktikum allerdings nicht geklappt. Interesse hatte die Studentin dennoch geweckt. Die Personalabteilung fragte mehrfach nach, wann sie ihren Bachelor in der Tasche hat, um sie anschließend zu verpflichten. Dann ging es schnell: Nach sechs Monaten als Junior Brandmanager folgte die Beförderung zur Brandmanagerin, in der Position blieb Kathrin Sperl elf Monate, um dann als Brandmanagerin Hamburg/Berlin in die Hansestadt zu wechseln. Seit Oktober ist Sperl New Business Manager.

 

Ihr Werdegang hört sich nach Turbokarriere an.

Wenn einem die Voraussetzungen durch den Arbeitgeber geschaffen werden, nimmt man diese Möglichkeit natürlich mehr als dankend an und versucht, sich zu beweisen. Nun sehne ich aber vorerst das Ende des Studiums herbei und freue mich, danach noch mehr durchstarten zu können.