Vergangene Woche veranstalteten die Gruppe Nymphenburg und die Haufe Mediengruppe im Auditorium der BMW Welt den dritten Neuromarketing Kongress unter dem Titel „Consumer Empathy: Logenplätze im Gehirn des Kunden“. Der Kongress bot interessante Einblicke in verschiedene Themengebiete rund um das Neuromarketing – allerdings blieben neueste Informationen und Erkenntnisse oftmals aus. Die von der Gruppe Nymphenburg vorgestellten „Lymbic Types“ – eine Zielgruppen Einteilung – erinnerte beispielsweise eher an die Segmentierung via Sinus-Milieus denn an eine neurowissenschaftliche Clusterung.
Der Neuromarketing Kongress bewies zwar erneut, dass Unternehmen sich mit Neuromarketing beschäftigen – die Methoden blieben aber zumeist eine „Black Box“. Eine Ausnahme bildete der Vortrag über Hautwiderstandsmessung in der Konsumentenforschung von Prof. Dr. Andrea Gröppel-Klein – allerdings ist diese Methode mit Vorsicht zu genießen, da sich nur die Reaktionen an sich messen lassen, nicht aber die emotionale Ausrichtung (ob die Reaktion positiv oder negativ ist). Hier leisten andere Ansätze mehr – etwa die von Mediaplus eingesetzte Steady State Topography (SST), mit der sich genau messen lässt, welche Stimuli ins Langzeitgedächtnis eingehen. Dies ist absolut notwendig, um zukünftige Markenpräferenzen zu beeinflussen.
Was der Kongress jedoch deutlich demonstrieren konnte, war die Tatsache, dass Neuromarketing kein vorübergehender Hype ist, sondern immer größeres Interesse weckt.