Heute Abend findet im Haus der Kommunikation Hamburg ein kulinarisches Highlight statt: Unter dem Motto „We don’t waste – Warum man Nachhaltigkeit schmackhafter machen muss“ steht Spitzenköchin Cornelia Poletto unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Frage und Antwort und zeigt, wie nachhaltig gekocht werden kann.

20130805-1375712253k-sphhcampusmitpolettoFrau Poletto, was bedeutet Nachhaltigkeit für Sie ganz persönlich ?
Cornelia Poletto: Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema, das jeder Koch auf dem Zettel haben sollte. Ich persönlich bemühe mich sowohl privat als auch in meiner Restaurantküche um Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit. Wer daran nicht denkt, ist wirklich von gestern.

Kann es nachhaltige Spitzengastronomie überhaupt geben? Und wenn ja, wie kann sie aussehen?
Natürlich kann auch Spitzengastronomie nachhaltig sein. Ich muss meinen Gästen keine superexotischen Gerichte mit Produkten, die eine kilometerlange Reise hinter sich haben,  servieren. Viel schöner und nachhaltiger ist es, ihnen eine tolle Küche aus saisonalen und regionalen Produkten anzubieten. Ich achte außerdem darauf, keine Fische von der roten Liste, auf meine Speiskarte zu setzen und beziehe auch mein Fleisch zum Großteil von Produzenten aus der Region. Besonders gern arbeite ich mit der Deutschen Wildtier Stiftung zusammen. Zu ihr gehört das Gut Klepelshagen, das eine wildtierfreundliche Land- und Forstwirtschaft betreibt, in der das Wild in seinem eigentlichen Lebensraum, also der Offenlandschaft, leben kann. Die Jagd unterliegt strengen Regeln. Der hohe ökologische Standard der Deutschen Wildtier Stiftung kommt Nutz- und Wildtieren zugute – und damit letztlich auch den Käufern.

Wie kann jeder Einzelne in der Küche – also beim Einkaufen und auch beim Kochen – etwas für die Umwelt, für die Ressourcen und auch für das Wohl der Tiere tun?
Es gibt jede Menge Ansatzpunkte. Angefangen beim bewussten Umgang mit Wasser, über das Einkaufen regionaler Produkte bis zur Entscheidung, nicht jeden Tag Fleisch zu essen.

Welche Ideen haben Sie, um Menschen für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren?

Mein Credo heißt „Gutes Essen kann nur aus wirklich guten Produkten entstehen“. Das gebe ich meinen Gästen täglich weiter, indem ich ihnen etwas über die Speisen, die ich anbiete, erzähle. Ich freue mich, wenn sie den Unterschied zwischen einer frisch vom Strauch gepflückten und einer von weither importieren Himbeere schmecken. Genau diese Aha-Erlebnisse sind es, die Menschen sensibilisieren.

Sie engagieren sich ja auch für einige Projekte. Wie suchen Sie diese aus?

Was Charity angeht, mache ich keine halben Sachen. Ich setze mich nur für Dinge ein, hinter denen ich voll und ganz stehe. Mein Herzensprojekt seit vielen Jahren ist mein Engagement für das Altonaer Kinderkrankenhaus, dessen Schirmherrin ich bin. Aktuell sammeln wir Spenden für den Bau einer neuen Krankenhaus-Cafeteria, die sich auf regionale und saisonale Produkte spezialisiert. Denn gesundes, ökologisch wertvolles Essen, fördert auch den Genesungsprozess der Kinder.