Die „big ones“ werden die „big ones“ bleiben: Coke, Apple oder Google sind international und müssen das auch bleiben. Sie sind nicht einmal mehr nur die Marken der Metropolen, sie sind überall zu Hause und ohne geographische Heimat. Vor allem in den stetig wachsenden asiatischen Märkten haben sie sich im Bewusstsein der Menschen sehr weit von ihren ursprünglich amerikanischen Wurzeln entfernt. Ihre Heimat steckt in ihren Usern, ihren Fans, ihren Friends und natürlich im durch sie kreierten Lifestyle.

Aber in vielen anderen Marktsegmenten, beileibe nicht nur im Foodbereich, werden Herkunftsregion und Heimat zunehmend wichtiger. Gerade die sich immer mehr nivellierende Kultur der Megalopolis verlangt als Gegenpol nach Produkterlebnissen mit regionaler Authentizität. So wird Heimat für viele Marken immer mehr zum kapitalisierbaren Faktor. Darüber hinaus fordert der Megatrend Nachhaltigkeit zunehmend die Transparenz von Herstellung und Qualität, was sich von „anfassbaren“ regionalen Marken oft leichter bewerkstelligen lässt. Dass Marken aufgrund einer sehr eng begrenzten Herkunftsregion für sich Exklusivität erzeugen, ist nicht neu: Havanna-Zigarren, Single Malt-Whiskeys, Bordeaux-Weine, Schinkenhersteller und Käsereien oder hunderten von Brauereien und Mineralwasserbrunnen gelingt dies seit vielen Jahrzehnten. Hier geht die Betonung der Herkunft oft einher mit einer künstlichen Verknappung des Angebots.

Mittlerweile gehen aber auch immer mehr Konsummarken erfolgreich diesen Weg: Über 1.000 Bauern des Hohenloher Landes vermarkten die bei ihnen heimische Schweinerasse unter einem gemeinsamen Label (und beliefern z. B. exklusiv die Marke „Du darfst“). Das Allgäu entwickelte eine Einheitsmarke, die Allgäu GmbH, unter der Produkte aus Landwirtschaft, Industrie, Kultur und Tourismus gebündelt werden sollen. Dasselbe Konzept liegt der Marke „Region Schwarzwald“ für den Bereich Tourismus zugrunde. In Sachsen reüssieren regionale Uralt-Marken wie Diamant-Fahrräder und ESDA-Strümpfe und schließen sich die Spielzeughersteller des Erzgebirges zu einem regionalen Qualitätssiegel zusammen. In Tschechien beginnen regionale Traditionsmarken für Seifen und Speisefette in die EU-Staaten der früheren KuK-Monarchie zu exportieren, wo ihre Produkte unverändert einen hervorragenden Ruf besitzen – fast 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs.

Die Region als Garant für Verbrauchervertrauen und Qualität – immer mehr kleine Marken werden zu großen, weil sie ganz bewusst auf ihre Heimat setzen. Bei einem Einkaufsverhalten, das immer mehr von „grünen Faktoren“ bestimmt wird, steht dieser Trend sicher erst am Anfang. Erfolgsgeschichten sind zu erwarten und kommunikativ zu begleiten.

Übersicht über einige Regionalmarken
Aktuelle Werbekampagne von Migros

Wie sieht ein gemütlicher Abend von Anne Lerig aus? Nachdem sie ihre zweijährige Tochter Lilly ins Bett gebracht hat, macht sie es sich zu Hause auf dem Sofa gemütlich und zappt durch das TV-Programm. Doch nicht nur das: Auf ihrem Schoß hat sie ihr MacBook, auf dem sie zeitgleich mit ihren Freunden auf Facebook oder Google+ chattet, Hotels für den nächsten Urlaub auf TripAdvisor vergleicht oder auf Amazon bestellt (mit Vorliebe DVDs ihrer Lieblingsserien). Manchmal lästert sie auf Twitter über das, was gerade im Fernsehen läuft. Häufig gesellt sich ihr Mann Thomas dazu, mit seinem frisch erstandenen iPad in der Hand: Damit liest er seine E-Mails, stöbert im App-Store und checkt auf Foursquare, wo sich seine Freunde rumtreiben.
Während sie also gemütlich gemeinsam fernsehen, chatten, twittern, shoppen und e-mailen vergessen sie auch nicht, sich zu unterhalten: zum Beispiel über den anstehenden Autokauf. Thomas recherchiert seit Monaten im Internet nach einem Auto für seine dreiköpfige Familie. Anne hätte gerne wieder einen MINI, er aber liebäugelt mit einem BMW.

Okay, das also soll ein Fernsehabend sein? Ja, ist es. Sogar ein typischer – für unser neues Jahrzehnt.

Anne und Thomas gehören zu den Testpersonen, denen wir mit unserer Marktforschung immer wieder über die Schulter schauen (und dazu eine gemütliche Wohnzimmeratmosphäre schaffen). Wir beobachten, wie die Konsumenten alte und neue Medien in ihren Alltag integrieren. Annes und Thomas‘ Verhalten ist ein Paradebeispiel für das, was auch weitere  Studien belegen: Die Mediennutzung der Verbraucher ändert sich. Grundlegend und rapide.

Das bedeutet für mich als Chef einer Agenturgruppe: Auch die Kommunikation muss sich verändern. Ebenso grundlegend und rapide. Sonst erreichen wir niemanden.
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Noch nie wurde das Thema „Grüner Strom“ so intensiv diskutiert wie jetzt. Seit Fukushima spricht man von der „Energiewende“, die kommen muss – und das am besten gleich. Aber, wann kommt sie denn wirklich? Und mit welchen Konsequenzen müssen wir, die Verbraucher, eigentlich rechnen?
Sind AKWs nach ihrer Abschaltung auch wirklich abgeschaltet, sprich, wirklich sicher? Seit Fukushima haben wir gelernt, dass auch nach der Abschaltung Brennstäbe über Jahre gekühlt werden müssen. Ist ein abgeschaltetes AKW also wirklich sicherer? Wie schnell kann die Versorgungslücke durch erneuerbare Energien geschlossen werden? Auch die Befürchtung, von anderen Ländern in Sachen Strom in Abhängigkeit zu geraten, besteht zu Recht. Würde das nicht die Strompreise in die Höhe treiben? Die erdölexportierenden Länder machen uns das schließlich seit Jahrzehnten eindrucksvoll vor.
Keiner der „großen“ Energieversorger hat eine Lösung fertig in der Schublade liegen. Auch nicht die Politik. Und wir Verbraucher? Was können wir dazu wirklich beitragen? Weder die Energiekonzerne, noch die „kleinen“ Anbieter nutzen diese Zeit für Aufklärung. Es gibt sicher nicht sofort eine Lösung für alle Herausforderungen, die uns noch bevorstehen. Aber Hintergrundinformationen und ausreichend Aufklärung über die möglichen Alternativen wären jetzt sinnvoll, um sich der Öffentlichkeit zu widmen. Die Kommunikation an die Verbraucher muss überdacht werden. In dieser Zeit ist ein Atomstrom verkaufender Stromberg-Spot so überflüssig, wie dicke US-Pickup-Trucks bei Benzinpreisen von fast zwei Euro.
Die Energiewende ist ein ernstes Thema. Daher plädiere ich neben der Energiewende auch für eine Wende in der Kommunikation. Und zwar schnell.

Unsere interne Veranstaltungsreihe »Campus Highlight« startete in diesem Jahr mit einem ganz besonderen Gast: Wir konnten Giovanni di Lorenzo, Chefredakteur der Wochenzeitung DIE ZEIT, Mitherausgeber des Berliner Tagesspiegel und Talkshowmoderator bei Radio Bremen (»3 nach 9«) für seinen Vortrag im Haus der Kommunikation Hamburg gewinnen. Die Mitarbeiter von Serviceplan Hamburg hatten so die Möglichkeit, Einblicke in die Tätigkeiten von Giovanni di Lorenzo zu bekommen und konkrete Fragen zu aktuellen Themen zu stellen. Es entwickelte sich eine interessante Diskussion über die Plagiatsaffäre von Karl Theodor zu Guttenberg, die enge Zusammenarbeit di Lorenzos mit Altkanzler Helmut Schmidt als Herausgeber der ZEIT sowie die Digitalisierung der Medienlandschaft und die Chancen und Risiken für die Printtitel in Deutschland, die durch das fundierte Wissen und die charmante Art von Giovanni di Lorenzo noch Stunden hätte dauern können.

Campus Highlight mit Giovanni di Lorenzo (rechts) und Serviceplan Hamburg-Geschäftsführer Jörg Schultheis

Giovanni di Lorenzo (rechts) und Serviceplan Hamburg-Geschäftsführer Jörg Schultheis.

Dass Geschäftsmodelle, die vor zehn Jahren den Bach runter gingen, heute funktionieren, ist kein Geheimnis. Ob Internet über den Fernseher oder Online-Supermarkt – mit innovativen Ideen scheiterten nicht nur Metabox und Webvan. Die gesamte Branche um Telekommunikation, Internet und neue Medien erlag ihrer Unerfahrenheit, überzogenen Wachstumserwartungen und unrealistischen Zielen. Aber die Branche hat gelernt und Experten prognostizieren, dass bis 2020 sogar jeder fünfte Euro Umsatz im Einzelhandel online erzielt wird. Die Zeit ist reif für das e-Commerce. Bei einer Reichweite von fast 80 Prozent ist das Internet der Marktplatz des 21. Jahrhunderts. e-Business funktioniert heute aus mehrerlei Gründen: Die Netzinfrastruktur ist wesentlich besser ausgebaut, als noch vor zehn Jahren. Die Webpräsenzen der Händler, die Affinität der Nutzer zu den neuen Medien einerseits und deren Interaktivität untereinander andererseits ist in den vergangenen Jahren massiv angestiegen. Und der Trend geht weiter: Für 2011 rechnet die Branche damit, dass 40 Prozent der Handys als Smartphones verkauft werden – und Android wird Apple dabei abhängen. Weiterlesen

Seit Montag Abend hat Art Directors Club zwei neue Mitglieder: Die Sektion München beschloss einstimmig, daß Tim Strathus (Creative Director Text bei Serviceplan Campaign, links im Bild) und Matthias Mittermüller (Creative Director Art bei Serviceplan Campaign) aufgenommen werden. Die beiden begeisterten mit ihren Arbeiten für Gardena, Hoffmann Mineral, die UN, das Hungerprojekt, Bang & Olufsen und ihrem neuesten Werk, der Sky-Fussballoper. Sie sind Mitglied im D&AD und außerdem mit Gold in Cannes, One Show, Clio, LiAA und vielen weiteren nationalen und internationalen Awards ausgezeichnet.
Die Jury überzeugte aber vor allem eines: der unermüdlichen Einsatz für die bessere Idee und der Mut, Grenzgänge zu wagen.

Herzlichen Glückwunsch an die beiden!

Im März waren Alexander Nagel und Cosimo Möller – ebenfalls beide bei Serviceplan Campaign tätig – aufgenommen worden.

To a first-time visitor, Oktoberfest is remarkable not only for its size, but also for the universal feeling of camaraderie. Friendships can easily strike up between total strangers—language barriers notwithstanding. This September marked the 200th anniversary of the festivities; people from all over the world descended on Munich to eat, toast and party away their differences. As it happened, at this very same time Serviceplan had an international invasion of its own…

The CementBloc, an independent healthcare agency in New York, and Serviceplan Vital are both part of Indigenus—a network owned and operated by independent, creative healthcare agencies. This network is founded on the idea that creative is a common language that transcends borders.  In the spirit of international partnership, Serviceplan Vital welcomed two members of the CementBloc as part of the Indigenus exchange program.
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Die Sonne schien, die Diskussionen waren spannend und das Netz lief heiß am letzten Wochenende beim Barcamp@Serviceplan. Am 9. und 10. Oktober war das Haus der Kommunikation die Heimat eines der innovativsten Events des Jahres.

Barcamper vor dem Haus der Kommunikation. Foto (c) Nachrichten München

Barcamps sind eine Art formlose Konferenz, die aus dem Bedürfnis heraus entstanden sind, dass sich Menschen in einer offenen Umgebung austauschen und voneinander lernen können. Es sind intensive Veranstaltungen mit Diskussionen, Präsentationen und Interaktion der Teilnehmer untereinander.  Barcamps gibt es überall auf der Welt, in München findet es jährlich statt und die Themenbereiche 2010 umfassten Weiterlesen

Warum schaltet die Pharmaindustrie immer weniger Fachanzeigen, fragt sich zwangsläufig jeder, der regelmäßig die Ärzte Zeitung oder andere Fachmagazine auf den Tisch bekommt. In der Tat: Nach dem langsamen Titelsterben vor ca. zehn Jahren scheint sich nun die klassische Pharmaanzeige im Siechtum zu befinden.
Das Titelsterben war vorhersehbar. Zu viele Fachzeitschriften mit zu wenigen differenzierten Konzepten und zu wenigem Newswert, den diese Branche generiert. Wenn sich in einer solchen Situation die Pharmaindustrie für weniger Schaltungen entscheidet, ist das nachvollziehbar. Allerdings sollte den verbliebenen Titeln nicht der Todesstoß durch Anzeigenentzug verpasst werden. Die Pharmaindustrie braucht die Medien als Sprachrohr für wissenschaftliche Aussagen, für Innovationen, für Serviceangebote und vor allen Dingen für die eigene Unternehmensmarke, um Top of Mind zu bleiben. Weiterlesen

Man nehme einen Mann und eine Frau oder nur einen Mann oder eine Frau, die zufällig das anhaben, was verkauft werden muss. Manchmal haben sie mehr an und manchmal weniger. Mal wurde draußen fotografiert, mal drinnen, mal abends, mal mittags, mal in der Stadt, mal auf dem Land, mal farbig, mal schwarzweiß, mal prominent, mal bloß Model. Es dürfen natürlich auch mal Kinder vorkommen, die haben dann auch an, was verkauft werden muss. Ganz selten steht mal ein Hund oder ein Pferd im Bild, die haben dann meistens nichts an. Aber das sind Ausnahmen. Das Ganze nennt sich dann Modekampagne. Und wer eine gesehen hat, der kennt sie alle. Weiterlesen