Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause hat die SXSW wieder ihre Pforten geöffnet. Für uns Live dabei: Alex Turtschan. Unser Director Accelerator bei Mediaplus berichtet im Serviceplan-Blog täglich von den neuesten Trends, die auch das Marketing und Media der Zukunft bestimmen werden.

Back to Austin/Texas: Die Technologiemesse SXSW erlebt nach zwei Jahren Pandemie ihre Neuauflage – erstmals als hybride Veranstaltung vor Ort und virtuell. Was eigentlich ein Grund zur Freude sein müsste, fühlt sich angesichts der Gesamtsituation merkwürdig entrückt von den echten Problemen in der Welt an. Quasi wie ein Metaverse, aber zumindest die Mark-Zuckerberg-Vision davon findet hier kaum statt.

Der schreckliche Krieg in der Ukraine. Energie-Krise. Lieferketten-Krise. Wirtschaftliche und politische Unsicherheit. Die seit März 2020 schonungslos offengelegten Rückstände in der Digitalisierung im Land und die fehlende Wertschätzung der nicht nur vermeintlich systemrelevanten Berufe in Pflege, Bildung und allen Bereichen der Grundversorgung – es gibt wahrlich gerade wichtigere Baustellen als die aktuellen Trends und Innovationen aus unserer privilegierten Welt des Marketings.

Die SXSW war für mich immer eine sehr willkommene Abwechslung zum Tagesgeschäft, ein Ort der Inspiration und des optimistischen Blicks auf die Zukunft. Und vielleicht ist es gerade dieser Optimismus und offene Diskurs rund um Innovation und gesellschaftliche Entwicklungen, der in diesen Zeiten wichtiger ist, denn je. An irgendetwas muss man ja noch glauben können.

Die gesundgeschrumpfte Konferenz

Es ist meine vierte SXSW und es ist ein erfrischend entspanntes Jahr. Die Sessions sind gut besucht. Aber dennoch ist es nicht nötig, eine Stunde vor Beginn bereits in der Schlange vor den Konferenzräumen zu stehen, um einen der begehrten Sitzplätze zu ergattern. Statt unter Dauerstress von einer Location zur nächsten zu hetzen und sich durch Menschenmassen zu schieben, geht es deutlich gemütlicher zu. Das gilt auch für das Konferenzprogramm: Es gibt immer noch mehr interessante Veranstaltungen, als man besuchen kann, aber die ganz großen Namen sind nicht in der gleichen Masse vertreten, wie in den Vorjahren. Alles in allem tut es der SXSW sogar gut, denn es ermöglicht ein bewussteres Erleben der Inhalte, und sie wird weniger dominiert vom Streben nach Rekorden und Superlativen. Auch abseits der Vorträge herrscht mehr Zurückhaltung. War die Innenstadt rund um die Konferenz-Orte früher vollgestopft mit Marken-Präsenzen, sind die Unternehmen dieses Jahr deutlich zurückhaltender mit aufwändigen Pop-Up Locations zur Bespaßung der Besucher.

Die Welt nach Corona

Die ersten Tage der Konferenz waren vor allem geprägt von zwei großen Themenbereichen: Die andauernden Auswirkungen der Corona-Pandemie und der Hype um das Metaverse.

Der jährliche Trend-Ausblick der inzwischen zu Accenture Interactive gehörenden Design & Innovationsberatung Fjord ist ein fester Bestandteil im SXSW Programm. Und auch wenn die Pandemie viele Dinge beschleunigt hat – geht es nach Nick De La Mare, North America Lead von Fjord, waren viele Herausforderungen, vor denen wir heute stehen, bereits 2019 erkennbar. Auf der einen Seite Unternehmen und Marken, deren filigrane Lieferketten durch die Pandemie gehörig aus dem Tritt gekommen sind und auf der anderen Seite die Konsumenten, deren Verhalten von einem zunehmenden Wandel im Wertekanon und damit verbunden Erwartungen geprägt ist – beides erfordert ein Umdenken. Ein noch größerer Fokus auf die individuellen Bedürfnisse, ein Ende der Überfluss-Wirtschaft und eine stärkere Rückbesinnung auf was Innovation eigentlich bedeutet: das Schaffen von echten Mehrwerten statt des Neuen um der Neuigkeit wegen.

Kein Platz fürs Metaverse

Würde man der SXSW 2022 einen Untertitel geben, es wäre wohl „The Zuckerverse will fail“, so süffisant formuliert von NYU-Professor und Tech-Analyst Scott Galloway in seinem Vortrag „Provocative Predictions“. Die VR-basierte Metaverse Vision von Mark Zuckerberg findet generell wenig Zuspruch auf den Bühnen der SXSW.  Der frühere Nintendo America Manager Reggie Fils-Aimé, Keynote-Speaker des zweiten Konferenztages, geht sogar so weit, Meta jegliche Innovationskraft abzusprechen. Seit dem Launch von Facebook sei außer Zukäufen wenig Innovatives aus dem Konzern heraus entstanden und generell hätte Meta nicht die Nutzer im Fokus, sondern einzig und allein das Werbegeschäft. Kann man so stehenlassen.

Auch die Ikone der Zukunftsforschung, Amy Webb, schlägt am Sonntag in die gleiche Kerbe. Wie Galloway und Fils-Aimé sieht sie die Zukunft des Metaverse nicht in einer auf Virtual Reality basierenden 3D-Welt, sondern in Augmented / Extended Reality Anwendungen und Audio mit Wearables als prägende Devices.

Wenn es um das Metaverse geht, ist natürlich auch der Hype um NFTs und Crypto nicht weit, zahlreiche Vorträge kreisen rund um die vermeintlich goldene Zukunft des transaktionsbasierten, dezentralen Web3 auf Basis der Blockchain. Ich bin da bei Amy Webb: NFTs und die Token-Economy sind „Chasing the Shiny“ und lenken vom Wesentlichen ab, der zugrunde liegenden Technologie und ihren durchaus sinnvollen Einsatzzwecken rund um die sichere Verwaltung der digitalen Identität für Metaverse Anwendungen. Dazu aber mehr in den nächsten Tagen. 

Dieser Artikel erschien zuerst bei werben & verkaufen.
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Wenn es um Bewegtbildwerbung für unsere Kunden geht, wird kein Detail dem Zufall überlassen.

In unserer neuen Runde Jobtitel Bingo erzählt uns Bernadette Pa, Unit Director Video Consultant bei Mediaplus, warum ihr Job so spannend und abwechslungsreich ist, welche Herausforderungen sie in ihrem Berufsalltag meistert und wie sie Familie und Beruf erfolgreich unter einen Hut kriegt.

PS: Du bist neugierig geworden? Dann bewirb dich direkt hier: https://sp-url.com/jobtitelbingo-unit-director-video-consulting

Den Kunden verstehen – möchten wir das nicht alle? Nico Blößl hat da ein paar Tipps parat. Als Unit Director Client Consulting & Planning bei Mediaplus managt er nicht nur die kommunikativen Fragestellungen unserer Kunden, sondern hilft auch dabei, ihre Botschaften in der richtigen Art und Weise, im richtigen Moment an die richtigen Leute zu bringen.

Also, viel Spaß mit einer neuen Runde Jobtitel Bingo!

PS: Du bist neugierig geworden? Dann bewirb dich direkt hier: https://sp-url.com/jobtitelbingo-client-consulting.

Die CO2-Kompensation ist der erste Schritt für nachhaltige Media. Besser noch ist, die Emissionen bei der Kampagnenplanung zu reduzieren. Doch noch gibt es keine Lösungen, die vermarkterübergreifend für eine ganze Kampagne buchbar wären. Welche Schritte wir gehen müssen, erklärt Agnes Ley in ihrem Beitrag.

Zäumen Sie auch manchmal das Pferd von hinten auf? Wir haben noch gar nicht über Nachhaltige Mediaplanung gesprochen und in meinem letzten Artikel habe ich schon darüber berichtet, wie diese auf die Konsumierenden wirkt. Falsche Reihenfolge? Ich finde nicht, denn nun wissen Sie aus den Forschungsergebnissen: Die Konsumierenden danken uns nachhaltiges Handeln! Es lohnt sich also herauszufinden, wie nachhaltige Media umsetzbar ist. Ehrlicherweise hat es noch einen Grund, warum ich um den Teil der Umsetzung seit längerem Herumschleiche: Wir haben in der Mediaplus Initiative Nachhaltige Media noch keine endgültige Antwort darauf, wie nachhaltige Media umfassend gelingen kann. Denn dieses Feld ist noch so neu, dass wir uns alle gemeinsam auf den Weg machen müssen in eine grünere Media-Zukunft. Nähern wir uns also dem Thema an:

Nachhaltigkeit ist ein weites Themenfeld, bei dem wir soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit unterscheiden. Angesichts der aktuell so präsenten Klimaveränderung liegt uns zumeist die ökologische Nachhaltigkeit sehr am Herzen. Klimaneutrale Kommunikation ist schon vielfach umgesetzt, aber was bedeutet das eigentlich? Die meisten klimaneutralen Kampagnen sind schlicht CO2 kompensiert. Das ist ein erster Schritt – ein sehr guter erster Schritt, wie ich finde, denn: Alles ist besser, als nichts zu tun! Daher war die Kompensation auch in unserem Haus der erste Step: die Entwicklung des GreenGRP. Besonders stolz sind wir darauf, dass unser mit ClimatePartner als offene Marktinitiative entwickeltes Berechnungstool nun vom Mediaagenturenverband OMG verbandsweit eingesetzt wird

Jetzt muss es aber weitergehen! Und der nächste logische Schritt ist, CO2 schon bei der Kampagnenplanung zu vermeiden, um danach weniger kompensieren zu müssen. Dafür gibt es eine ganze Menge Einzellösungen. Luftreinigende Plakate, eine Werbemittel-Produktion mit biologisch abbaubaren Farben oder zertifiziertes Papier aus nachhaltiger Waldwirtschaft sind erste Versuche hierzu im OOH Bereich. Digital können wir Ads buchen, die ausschließlich auf Servern gehostet werden, die ihren Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien beziehen. Aber das sind jeweils Einzelbelegungen. Noch gibt es keine Lösungen, die Vermarkterübergreifend für eine ganze Kampagne buchbar wären.

Die Komplexität liegt darin, dass wir es in der Mediaplanung mit unterschiedlichen Mediengattungen zu tun haben, die jeweils eigene Herausforderungen mitbringen – jede für sich hochkomplex. Als altes Online-Gewächs widme ich mich exemplarisch hier der digitalen Disziplin:

  • GreenAd: Wie kann bei der Erstellung des Werbemittels eingespart werden? Wo lassen sich Kilobytes einsparen, um Datentraffic zu reduzieren, denn jede Übertragung von Datenvolumen verursacht CO2?
  • GreenDelivery: Laufen die Server mit Ökostrom? Welche Tracking- und Datenskripte sind verzichtbar? Werden die Werbemittel im WLAN oder LTE ausgespielt? Denn auch das verursacht einen unterschiedlichen Ausstoß an Emissionen!,
  • GreenListing: Wodurch zeichnet sich eine „grüne“ Reichweite / Platzierung überhaupt aus? Allgemeingültige Kriterien dafür, gilt es erst einmal zu definieren. Möchten und können Kunden auf Reichweiten verzichten, wenn sie nicht grün sind?

Auf diese Weise jedes Medium in Gänze zu analysieren, Antworten zu finden und alles in einem gattungsübergreifenden Planungsprozess zusammen zu fügen, das ist die Herausforderung.

Nicht zu vergessen bleibt, dass es neben der ökologischen Nachhaltigkeit auch noch die Dimensionen soziale und ökonomische Nachhaltigkeit gibt. Besonders die soziale Nachhaltigkeit ist vielen Konsumierenden wichtig. Auf einer Skala von 0 bis 5 schloss diese Dimension in der Wahrnehmung am stärksten ab. daher forschen wir gemeinsam mit den Universitäten Florida und Hamburg, um künftig besser bewerten zu können, welche Aspekte der sozialen Nachhaltigkeit in den Planungsprozess einfließen müssen.

Quelle: „Sustainable Media Management“, 2021, University of Florida, Mediaplus, Mediascale; Betreuende Professorin Prof. Dr. Lisa-Charlotte Wolter; n=808

 

Aber: ein Schritt nach dem anderen – jetzt heißt es erst mal: Media, go green!

Wenn Sie Lust haben, uns auf diesem Weg zu begleiten, einen Workshop zum Thema Sustainability interessant finden oder mit anderen Gleichgesinnten im Sustainability Circle zu diskutieren, dann schreiben Sie uns: nachhaltigkeit-mediaplus@house-of-communication.com

Nachhaltigkeit liegt im Trend, so viel ist klar. Doch wie stehen Konsumenten eigentlich zu nachhaltiger Media? Und zahlt sich das für Kunden aus? Antwort darauf gibt unsere Konsumentenbefragung in Kooperation mit der University of Florida.

Welchen Stellenwert hat nachhaltige Media für Konsumenten? Das ist eine der ersten und häufigsten Fragen, die wir von der Mediaplus Initiative Nachhaltige Media von Kunden gestallt bekommen. Die Fragestellungen dabei sind: Wissen Konsumierende überhaupt um das Thema Nachhaltigkeit in der Media? Und empfinden sie nachhaltige Mediaumsetzungen als positiv, steigen Sympathiewerte und die Kaufbereitschaft dadurch? Für Kunden ist die Antwort darauf elementar: Denn macht es aus wirtschaftlicher Sicht überhaupt Sinn, ein nachhaltiges Engagement zu gehen?

Quelle: „Sustainable Media Management“, 2021, University of Florida / Prof. Dr. Lisa-Charlotte Wolter; Mediaplus, Mediascale ; n=808

Ja, es macht Sinn! Unsere Konsumentenbefragung gemeinsam mit der University of Florida hat ergeben, dass Konsumierende nach eigenem Empfinden wenig über die Nachhaltigkeit von Marken wissen und sich mehr Informationen dazu wünschen. Eine transparente Kommunikation der Nachhaltigkeitsaktivitäten ist für sie sogar kaufentscheidend. Ebenso steigt die Markenloyalität, wenn Konsumenten sich gut informiert über die Nachhaltigkeitsaktivitäten fühlen.

Die Unternehmen selbst müssen dabei das Thema Nachhaltigkeit zu ihrer Botschaft machen! Denn 70 Prozent der Konsumierenden sehen Marken an erster Stelle, darüber zu informieren. Presse-, Webseiten- und werbliche Kommunikation sind bevorzugte Kanäle, die Unternehmen hierfür nutzen sollten. Da unsere Konsument:innen also Infos zum nachhaltigen Handeln generell gut heißen, sollten wir sie ebenso über nachhaltige Mediastrategien informieren. Etwa durch die Integration eines Sigels („Klimaneutral“) oder eine deutlichere Kennzeichnung, wie eine vorgeschaltete Vignette.

Mediaplus, Kreationsbeispiel einer Info-Vignette für einen klimaneutralen Werbespot
Mediaplus, Kreationsbeispiel einer Info-Vignette für einen klimaneutralen Werbespot

Dass Wahrnehmung, Interaktion und auch Kaufbereitschaft für ein Produkt ansteigen, wenn man Werbung als klimaneutrale Kampagne kennzeichnet, haben wir in ersten Tests belegt. Im Vergleich zum TV Spot ohne vorgeschaltete Vignette erzielen gekennzeichnete Spots eine um 9 Prozent höhere ungestützte Wahrnehmung. Zuschauer:innen empfinden als nachhaltig ausgewiesene Werbung glaubwürdiger (+9 Prozent) und relevanter (+12 Prozent), und auch die Kaufbereitschaft steigt um 12 Prozent. Der Wunsch, sich über das Produkt zu informieren, ist um 21 Prozent gestiegen Die Aussage „Die Werbung gibt mir ein gutes Gefühl“ erfährt ein Wirkungsplus um 25 Prozent durch die Einblendung der Vignette. Die Frage der Kunden ist damit eindeutig beantwortet: Zweifelsohne danken es uns die Konsumierenden , wenn wir Gutes tun und darüber sprechen.

Quelle: Mediaplus Insights. Basis: Wirkungsvergleich 335 Befragte mit Kontakt zum Einzel-Spot TV vs. 197 Befragte mit Kontakt zu Vignette + Einzel-Spot TV, denen Nachhaltigkeit wichtig ist

Bleibt zum Schluss die Frage: Wie sieht eine nachhaltige Mediastrategie aus? In meinem nächsten Blogartikel lesen Sie dazu mehr. Und wenn Sie es nicht mehr erwarten können, dann schreiben Sie uns gerne: nachhaltigkeit-mediaplus@house-of-communication.com

Die Corona-Krise als Booster für Nachhaltigkeit? Klingt erstmal nicht logisch. Seit etwa eineinhalb Jahren beschäftigt uns die Pandemie und fordert sehr viel von uns ab – vor allem in Bezug auf die Gesundheit. Da rücken Klima- und Umweltschutz vermeintlich in den Hintergrund. Studien legen aber das Gegenteil nahe. Die vergangenen Monate haben gezeigt, wie wichtig das Thema ist. Dies wird zunehmend auch beim Konsum sichtbar.

Themen rund um Nachhaltigkeit sind nicht neu. Sie haben in den letzten Jahren aber sehr stark Fahrt aufgenommen. Wir haben eine kritische Masse erreicht. Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind aktuell geradezu omnipräsent. Die Fridays for Future-Bewegung – zu Beginn noch von vielen belächelt und die Teilnehmenden des Schulschwänzens bezichtigt – hat etwas verändert. Die junge Generation hat die öffentliche Wahrnehmung für den Klimawandel auf ein neues Level gehoben und Politik und Gesellschaft die Dringlichkeit der Probleme deutlich gemacht.

Parallel dazu ist die mediale Aufmerksamkeit gestiegen. Es gibt mittlerweile eine große Anzahl an Content-Formaten, die sich im Kern damit beschäftigen: vom „Klima Update“ bei RTL bis zur „Green Seven Week“ bei ProSieben. Besonders schnell fündig wird man bei Spotify, wenn man nach Podcasts zum Klimawandel sucht. Auch in der Werbung werden Nachhaltigkeitsaspekte sichtbarer. Immer mehr Kampagnen nehmen Bezug zu regionaler Herkunft, plastikfreier Verpackung oder zur Klimaneutralität der Produkte. Ein Blick auf den Finanzmarkt macht ebenfalls schnell deutlich, wie bedeutend das Thema geworden ist. Die Investitionen in Fonds mit grüner Ausrichtung schießen nach oben. Und wenn Larry Fink als CEO von Blackrock, des größten Vermögensverwalters der Welt, verkündet, dass Klimaschutz höchste Priorität habe und er für Unternehmen ohne Nachhaltigkeitsstrategie keine Zukunft mehr sehe, dann ist das ein sehr deutlicher Appell.

Die Gründe für die wachsende Bedeutung von Umwelt- und Klimaschutz sind offensichtlich und werden in einer Berechnung vom Global Footprint Network anschaulich auf den Punkt gebracht. Einmal im Jahr berechnet die NGO den Tag im Jahr, ab dem wir auf der Welt mehr Ressourcen verbraucht haben, als im Jahresverlauf nachwachsen können. Sprich: Wir leben ab diesem Tag für den Rest des Jahres im Ressourcendefizit. 2021 war das der 29. Juli – also ganze fünf Monate im Defizit!

Mehr als 70% der Deutschen sagen laut einer YouGov-Erhebung, dass der Klimawandel sie in irgendeiner Form beschäftigt. Die Sorgen wachsen und der Wandel wird greifbarer. Das Thema rückt näher an die Menschen heran und wird persönlicher. Nicht zuletzt durch die steigende Anzahl an Naturkatastrophen, die auch auf den Klimawandel zurückzuführen sind. Die Corona-Krise hat das Bewusstsein verstärkt, weil viele Menschen eine Verbindung zwischen dem Umgang mit der Umwelt und der Pandemie sehen. Auf der anderen Seite steigt das Interesse am Schutz der Umwelt, z. B. an erneuerbaren Energien oder am Kauf eines E-Autos. Konsument:innen machen sich zunehmend Gedanken über die Nachhaltigkeit von Produkten, insbesondere beim Lebensmittelkauf.

Im Durchschnitt entsteht etwa die Hälfte des individuellen CO2-Fußabdrucks durch den Kauf und Verbrauch von Konsumgütern und Lebensmitteln, hat das Umweltbundesamt errechnet. Nachhaltiger Konsum kann demnach einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Dies ist ein Grund, warum das Thema für Marken so hohe Relevanz hat. Doch was ist nachhaltiger Konsum überhaupt? Es bedeutet vor allem: bewusster zu kaufen, genauer hinzuschauen und die eigene CO2-Bilanz im Blick zu haben. Häufig wird Nachhaltigkeit, analog zu den Zielen der Vereinten Nationen, in drei Aspekte aufgeteilt: ökologisch, sozial und ökonomisch. Auf den Konsum übertragen wären das bspw. plastikfreie Verpackungen, Fair-Trade-Produkte oder Second-Hand-Kleidung. Orientierung sollen Siegel und Zertifikate geben – auch wenn Verbraucher:innen deren genaue Bedeutung nicht immer beurteilen können. Oft fehlen Informationen und eine Einordnung.

Bei nachhaltigen Kaufentscheidungen ist häufig eine Diskrepanz zwischen Einstellung und Verhalten sichtbar, das sogenannte „Attitude-Behaviour-Gap“. Menschen sagen, dass ihnen Nachhaltigkeitsaspekte beim Kauf wichtig sind, handeln am Point-of-Sale aber letztlich anders. Teilweise, weil sie nicht bereit sind, einen Aufpreis dafür zu bezahlen. Weil sie nicht wissen, inwieweit die Produkte tatsächlich nachhaltig sind oder schlicht, weil sie die Produkte nicht ansprechen. Nachhaltigkeit ist wohl das Thema der Stunde und gewinnt auch beim Einkauf an Relevanz – Haken dran. Aber es bleibt eben immer noch ein Aspekt unter vielen, die Verbraucher:innen zum Kauf eines Produkts bewegen. Der im Titel genannte „grüne Konsum“ bleibt ein Mythos. Konsument:innen, die ausschließlich grün im Sinne von nachhaltig handeln und kaufen, gibt es in dieser Form nicht.  

Gerade deshalb ist es für Marken wichtig, ihre Zielgruppen genau zu analysieren und Abstufungen herauszuarbeiten. Nachhaltiger Käufer ist nicht gleich nachhaltiger Käufer. Die Spannweite geht vom Mainstream, der ab und zu Bio-Produkte im Angebot kauft, bis zu Personen, die sich aktiv engagieren und denen der Umweltschutz am Herzen liegt. Die Motivatoren und Trigger beim Kauf von Produkten mit Nachhaltigkeitsaspekt sind bei diesen zwei Gruppen verschieden. Signifikante Unterschiede gibt es vor allem in Hinblick auf Einstellungen und Lebensstil. Die eigene Verzichtbereitschaft ist an dieser Stelle ein guter Indikator. Sich persönlich für den Schutz der Umwelt einzuschränken, fällt dem Mainstream deutlich schwerer.  Was bedeutet dies für Marken? Nachhaltigkeit ist kein „nice to have“ mehr, sondern ein „must have“ geworden. Entscheidend ist, dass Verbraucher:innen die Aktivitäten wahrnehmen und verstehen. Marken sollten es den Menschen so einfach wie möglich machen, nachhaltige Kaufentscheidungen zu treffen. Auch wenn viele Unternehmen noch nicht ganzheitlich grün sind, lohnt es sich, die Kund:innen mit auf die Reise zu nehmen. Dabei sind vor allem Aufklärung und Transparenz gefragt, um nachhaltig erfolgreich zu sein.

Live-Streaming auf Plattformen wie Twitch.tv war bereits vor der Corona-Pandemie eine der am schnellsten wachsenden digitalen Unterhaltungsformen, vor allem rund um Gaming- und Esport-Content. In den letzten 1,5 Jahren, begünstigt von Social Distancing und Lockdowns, hat Streaming noch einmal einen sagenhaften Zuwachs an Zuschauern erfahren und sich als eines der innovativsten und facettenreichsten Unterhaltungsmedien etabliert, und zwar weit über Gaming hinaus.

Wir befinden uns in der Tat inmitten einer Creator & Community getriebenen Content-Revolution. Denn Streaming-Content ist längstnicht mehr auf Twitch beschränkt. Auch YouTube, Instagram, TikTok und selbst LinkedIn bieten inzwischen spannende Möglichkeiten, über Live-Content Zielgruppen zu erreichen, die sich auf Twitch nicht finden. Die inhaltliche Diversität, die leidenschaftlichen Communities und nicht zuletzt die kreativen und innovativen Content Creator machen Streaming zu einem idealen Umfeld für die Markenkommunikation.für zahlreiche Bands, Musiker und DJs waren Streaming-Plattformen in den letzten 1,5 Jahren die einzige Möglichkeit, vor Publikum zu performen und im engen Austausch mit Fans zu bleiben. Für viele Nischen-Sportarten sind Streaming-Plattformen willkommene Alternativen zum von Fußball dominierten TV. Aber auch aus der Streaming-Community selbst heraus entstehen laufend neue Content-Formate für eine Vielzahl von Interessen:

Podcasts und Talkshows rund um Popkultur, von Marvel über Star Wars bis zu Fantasy-Literatur. Kochshows aus der heimischen Küche. Cosplay- und Crafting-Streams. Fitness, Yoga & Workouts. ASMR Streams. Gemeinsames Schauen von Serien und Filmen mit der Community im Stream. Reise- und Roadtrip Streams. Just Chatting, das zwanglose Plaudern mit dem Publikum. Und nicht zuletzt aufwändige, mehrtägige Reality-TV Formate wie die Angel-, Horror- und Mittelalter Camps von Streamer Knossi und Musiker Sido. Der Kreativität und Vielseitigkeit sind keine Grenzen gesetzt.

Was aber alle Formate vereint, sind drei zentrale Erfolgsfaktoren:

  1. Ein gemeinsames, verbindendes Hobby oder Interesse
  2. Eine aktive und involvierte Community rund um das Thema
  3. Ein hohes Maß an Leidenschaft und Involvement auf Seiten der Content Creator

Passiontainment in Form von Live-Streaming bedient all diese Faktoren.

Die Zuschauer motiviert dabei vor allem die Suche nach involvierter Unterhaltung rund um das eigene Hobby, statt der passiven Berieselung. Diskussion, Austausch und gemeinsames Erleben von relevanten Inhalten mit anderen Menschen befriedigt auch die grundlegende Sehnsucht nach Verbindung und sozialen Kontakten, nicht nur während der Pandemie.

Gleichzeitig legt der typische Stream-Zuschauer großen Wert auf Individualität, Authentizität und Kreativität und findet all das bei leidenschaftlichen Content Creatorn, die jeden Tag alles geben, um für ihre Communities herausragenden Content zu schaffen.

Für Marken ist dieses Ökosystem ein ideales Umfeld für Content Marketing. Das hohe Involvement der Zuschauer, die Content Creator als eigene Micro-Medien Marken, die auf zahlreichen digitalen Touchpoints hohe Reichweiten erzielen und nicht zuletzt die vielen verschiedenen Inhalte führen dazu, dass für nahezu jede Marke eine passende thematische Nische existiert, auch abseits von Gaming und Esports.

Der Schlüssel für erfolgreiche Engagements ist dabei wie so oft Relevanz und im Passiontainment Umfeld bedeutet dies, sich aktiv einzubringen und als Marke Teil der begeisterten Community rund um ein Thema zu werden. Die Engagement-Möglichkeiten sind dabei enorm vielfältig – von einfachen Enabling-Mechaniken wie Stream-, Creator- und Format-Sponsorings über Werbung im Umfeld bis zu individuellen Community-Aktivierungen und eigenen Content-Formaten ist vieles möglich.

Mehr Informationen zum Thema Passiontainment finden Sie hier.

Unsere Kollegin Alicia Fricke gibt uns einen spannenden Einblick in die Welt des Digital Media Consultants, das Berufsbild vereint Neugier, analytisches Denken, Kreativität und Kontaktfreude.

Berufsbilder bei der Serviceplan Group

Wer macht eigentlich die Neukundenakquisition für Mediaplus? Und was genau tun unsere Kolleg:innen, wenn es darum geht, neue Kunden zu gewinnen? Susanne Kiefl und Larissa Staadtlich geben uns interessante Einblicke in ihren Job als New Business & Marketing Manager:innen und verraten uns, inwiefern ihr Arbeitsalltag Ähnlichkeit mit einem Barraquito hat.

Seht euch unsere neue Folge Jobtitel-Bingo an und erfahrt mehr über den spannenden Alltag als New Business & Marketing Manager:innen bei Mediaplus.

PS: Neugierig geworden? Dann bewirb dich direkt hier.