Passender als die Deutsche Bahn auf Twitter hätte man es kaum ausdrücken können, was da am 9. und 10. Mai 2023 in Hamburg stattgefunden hat:

Seit 2011 findet die OMR in Hamburg statt und wird seitdem stetig größer, lauter und (den eingeladenen Influencern nach zu urteilen) exzentrischer. Einige Kolleg:innen der Mediascale waren auch dieses Jahr wieder dabei und haben ihre Highlights aus der Hansestadt mitgebracht.

Helena Hildebrand macht den Anfang: Die Eindrücke des Festivals waren dieses Jahr wieder beeindruckend. Das Gelände ist riesig, die Masterclasses, Guided Tours und Vorträge sehr spannend, sodass man sich nicht entscheiden kann, welchen man besuchen möchte, um die neuesten und wichtigsten Informationen im Digitalen Marketing nicht zu verpassen. Das größte Highlight, das ich jedoch neben vielen anderen von der OMR 2023 mitnehme, ist das Teambuilding mit meinen Kolleg:innen, die dieses Jahr mitfahren durften. Wir waren ein bunt gemischter Blumenstrauß von Kolleg:innen, die nicht täglich zusammenarbeiten. In Zeiten von Mobile Office ist es so wertvoll, auch außerhalb der Office Hours die Kolleg:innen intensiver kennenzulernen. Gerade deshalb war es besonders schön, die vielen Eindrücke gemeinsam aufzufangen, die langen Abende miteinander zu verbringen und gemeinsam so viel zu lachen, bis wir nicht mehr konnten.

Da dies jedoch nur mein ganz persönliches Highlight war, stellen meine Kolleginnen ihre Highlights nun selbst vor:

Stephanie Schäfer: Inhaltlich die OMR eingeläutet hat für mich die Key Note Speech von Digital-Experte Sascha Lobo, der dem Auditorium verdeutlichte, dass eine digitale KI-Transformation in Deutschland absolut notwendig sei. Er beschrieb es als essentiell, dass Deutschland, um seine wirtschaftliche Relevanz zu halten, hier den Anschluss nicht verpassen darf. Die drei Bausteine, die dafür nun erforderlich sind, seien Investitionen, Mut & (Weiter-)Bildung und damit geht aus meiner Sicht ein ganz klarere Auftrag auch an uns als Agenturen hervor: Diese digitale Transformation gemeinsam mit unseren Kunden vorantreiben – denn hier wird unsere Zukunft liegen.

Auch unsere Kollegin Johanna Berkenfeld beeindruckte Sascha Lobo: Die Keynote begann mit einem durch künstliche Intelligenz erstellten Video Gruß von Olaf Scholz, woraufhin er erläuterte, warum die Epoche der KI nun begonnen hat und dass ChatGPT den „iPhone-Moment“ der künstlichen Intelligenz darstellt. Daraus würden dramatische Folgen für die Gesellschaft, inklusive der Berufswelt, entstehen. Im McKinsey Report aus 2022 heißt es ebenfalls „die größten Veränderungen finden im Marketing und Sales statt.“ Beim Thema Bildung zieht er den Vergleich mit China, dort gibt es bereits seit einigen Jahren das Schulfach „Künstliche Intelligenz“.

Abbildung 1: Sascha Lobo bei seinem Vortrag zu „Durch Deutschland muss ein KI Ruck gehen“ auf der Conference Stage

Lena Woltmann: Mein erster Eindruck der OMR war eine ziemliche Reizüberflutung. Viele Menschen, so viele tolle Vorträge, eine Riesen Auswahl an Essen und große Highlights zum Abendprogramm.

Nach zwei Tagen mit rund 46.000 Schritten gab es eine Menge zu sehen. Mein persönliches Highlight war der kurze und knackige Vortrag von Rezo zum Thema „Auswirkungen von Non-Persistenz auf Influencer Marketing“. Bisher kannte ich den jungen Unternehmer, Musiker und Webvideoproduzenten nur durch seine politischen Videos, doch dass er mit seiner Firma Nindo viel im Marketing bewirken kann, hat er innerhalb von 20 Minuten kurz und anschaulich erklärt. Anhand von Beispielen zeigte er uns, wie wichtig es ist, ein genaueres Auge auf Influencer-Marketing zu werfen und wie einfach es für Content-Produzenten ist, KPIs aufzuhübschen und sich so in einem viel besseren Licht dastehen zu lassen.
Sehr spannend, sowie interessant für viele Marken!

Abbildung 2: Rezo auf der Red Stage „Auswirkungen von Non-Persistenz auf Influencer Marketing“

Michaela Siegfried: Sehr spannend fand ich den Vortrag „Comeback of Hugo Boss – a report from the inside“. Daniel Grieder, CEO des bekannten Modeunternehmens Hugo Boss, berichtet aus eigener Erfahrung, als er vor 2 Jahren dem Unternehmen beigetreten ist, die Umsätze wortwörtlich im Keller waren, er aber die Herausforderung angenommen hat, die Marke wieder ins Leben zu rufen.

Unter dem Motto „Be your own Boss“ und starken Claims wie „Hugo Boss is bold“ soll die Marke vor Allem bei den Jüngeren etabliert werden. Mit einer reichweitenstarken globalen Kampagne spricht Hugo Boss besonders gezielt die Generationen GenZ und Millennials mit starken Testimonials und Celebrities wie Bella Porch und Gigi Hadid an. Daniel Grieder formuliert das Ziel des Modelabels klar: Die Marke muss digitalisiert werden aber auch omnipräsent auf allen Channels zu sehen sein und das emotionalisierend auch im Retailbereich. Denn die wirklichen Fans müssen den Hintergrund verstehen, woher die Marke kommt.

Vanessa Franchi: Insgesamt ist die OMR schon als Ganzes ein Highlight. Der Arbeitsalltag in einer Digitalagentur ist meistens eher durch die Arbeit am Screen und vielen virtuelle Meetings und Events geprägt. Da reißt einen die OMR als überboardende Präsenzveranstaltung schnell und gewaltig aus dem üblichen Trott. Neben den Expo-Hallen mit allen großen und kleinen Playern am Markt, findet man auf den Stages und in den Masterclasses rund um die Uhr Input zu den Themen, die die Digital-Branche bewegen. Egal wie gut man vorher seinen Besuch plant: ist man erstmal vor Ort, überwältigt einen die Fülle an Angeboten.

Den krönenden Abschluss hat dieses Jahr definitiv Macklemore geboten, der neben anderen Live-Acts wie Badmomzjay, KIZ, Jan Delay und Olli P., eine Stunde live alles gegeben hat. Eine sehr willkommene Abwechslung zum sonstigen Digital-Alltag.

Und somit gehen die unterschiedlichen Eindrücke der OMR 2023 zu Ende und wir freuen uns auf nächstes Jahr, wo wir spannende Keynotes, lehrreiche Masterclasses und Guided Tours, sowie viele Vermarktergespräche und Stunden voller guter Laune aber auch überfüllter Hallen und Networking mitnehmen werden. OMR 24 ahoi!