Endlich zurück im Jahr 1985, nur ein paar Stunden nachdem er das Jahr 1955 verlassen hat, reist Marty McFly in die 30 Jahre entfernte Zukunft, zum 21.Oktober 2015, um zu verhindern, dass seine ungeborenen Kinder die Familie entzweien.

Der Handlung zu folgen mag schwer sein, wenn man den Film nie gesehen hat. Kurz gesagt, nimmt uns der Fortsetzungserfolg „Zurück in die Zukunft – Teil II“ mit auf eine Reise ins Jahr 2015, wie es sich Robert Zemeckis und Bob Gale Mitte der 80er Jahre vorgestellt haben: fliegende Autos, Videokonferenzen, biometrische Sicherheitssysteme & Bezahlmethoden, autonome Drohnen, Hologramme, selbstbindende Schnürsenkel und natürlich die „Hoverboards“. So sollte das Jahr 2015 sein.

Seit der Filmpremiere sehnt eine ganze Generation von Fans diesen Erfindungen entgegen und ein paar davon sind sogar Wirklichkeit geworden: Kamera-Drohnen gibt es bereits, auch wenn es die Gassi-Geh-Version aus dem Film noch nicht in die Realität geschafft hat. Auch Hoverboards wurden schon in verschiedenen Versionen umgesetzt – wenn auch nur als Marketingtrick. Pepsi hat eine Limited Edition der „Pepsi Perfect“- Flasche herausgebracht und es kann sogar sein, dass wir den Launch einer Limited Edition von Nikes selbstbindenden Schnürsenkeln erleben werden.

Doch warum üben frei erdachte Gadgets aus einem Blockbuster-Hit von 1989 eine so große Faszination auf uns aus? Wir lieben die Technologie, weil wir die Story lieben.

„Zurück in die Zukunft“ war eine Liebeserklärung an die 50er und den Film heutzutage anzusehen ist gleichsam eine Liebeserklärung an die 80er. Von der Musik über die Mode bis hin zur simplen Gut-gegen-Böse-Erzählung erinnert es uns an eine vermeintlich „einfachere Zeit“. Natürlich war diese nie wirklich einfacher als das Heute – nur mussten wir damals als Kinder keine Steuern zahlen. Die Geschichte von einem verliebten Teenager und seiner Beziehung zur eigenen Familie bewegt uns, weil wir, mit Blick auf unsere Eltern, alle als Teenager irgendwann einmal gedacht haben: „Ich muss wohl adoptiert worden sein.“ Was wäre, wenn wir ändern könnten, wer unsere Eltern waren oder was wäre, wenn wir sie auf Augenhöhe als Teenager gekannt hätten?

Wenn es um die menschliche Natur geht, spielt Zeit keine Rolle. Manche Dinge ändern sich nie. Die Technologie hat uns schnellere Computer, das Internet, soziale Medien, smarte Geräte und eine Flut von genialen Erfindungen gebracht. Doch am Ende des Tages, wenn wir unsere Laptops zuklappen, steigen wir auf unser Rad (erfunden 1871) oder nehmen die U-Bahn (1863) oder das Auto (1769) und fahren nach Hause zu unseren Familien.

Anstatt einem Viehbestand jagen wir unserer Gehaltsabrechnung hinterher, wir leben in neuzeitlichen Höhlen und kochen über neuzeitlichem Feuer. Doch unser Leben ist – in den meisten Fällen – nach wie vor darauf ausgerichtet, eine Familie zu gründen und sie zu ernähren. Und jeder von uns kennt das Staunen, die Vorstellungskraft und Unsicherheiten eines verliebten Teenagers.

Deshalb: Such Dir heute Abend einen Ort in Deiner Nähe, der die „Zurück in die Zukunft“- Trilogie zeigt (es gibt mehr Orte, als Du glaubst) oder lade Deine Familie und Freunde zu Dir ein und schaut euch gemeinsam den Film an. Stell Dein Smartphone aus und erinnere Dich an die Tage, in denen Du ein Video nur in einer örtlichen Videothek ausleihen konntest, einer Zeit lange bevor es soziale Medien gab und sogar bevor das Internet erfunden war. Aber denke daran: Manche Dinge ändern sich nie.

Und morgen, wenn Du wieder ins Büro fährst, erinnere Dich an die Person die Du werden wolltest, als Du noch jünger warst. Setz Dich hin, klapp Deinen Computer auf und wenn Du etwas verkaufen willst – fang nicht mit der Technologie an, sondern mit einer großartigen Geschichte!

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