Nicht erst seit dem aktuellen Korruptionsskandal gilt die Fifa vielen als Reich des Bösen. Dass im Weltfußballverband seit langem einiges – sagen wir mal zurückhaltend – schief läuft, hat sich in den Köpfen manifestiert. Nun aber wird das auch Konsequenzen haben. Das Ende der Ära Joseph Blatter ist unausweichlich.

Rund 1,4 Mrd. Euro haben Sponsoren für die letzte WM in Brasilien der Fifa bezahlt. So wie es aussieht, werden sie das künftig nicht mehr tun, jedenfalls nicht in diesem Umfeld. Visa hat bereits offen mit Rückzug gedroht, sollte der Verband „nicht sofort die Wende schaffen“. Coca-Cola und McDonald’s kündigten an, ihr Engagement zu überdenken. Bei Hyundai-Kia zeigt man sich „extrem besorgt“. Sony und Emirates haben bereits vor einiger Zeit der Fifa den Rücken gekehrt, weil sie fürchteten, dass das schlechte Image des Verbandes auf sie abstrahlen könnte.

Das gilt jetzt mehr denn je. Corporate Governance hat in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung in und für Unternehmen gewonnen. Und die Tatsache, dass es in diesem Zusammenhang nicht bei Lippenbekenntnissen bleiben darf. Die Fifa in ihrer aktuellen Form und Verfassung aber widerspricht jeglicher Corporate Governance – und sie ist für kein Unternehmen mehr ein tragbarer, geschweige denn schmückender Partner. Das zeigt nicht zuletzt die Vielzahl der Schmähungen in den sozialen Medien, die über die Sponsoren hereingebrochen sind.

Wenn aber erst einmal die Geldflüsse versiegen, können nicht einmal mehr Joseph Blatter und sein System ihr eigenes Ende verhindern.