Gestern war ein großer Abend für die „Marke Deutschland“. Zunächst einmal präsentierte sich Deutschland natürlich durch seine begeisterte und begeisternde Mannschaft. Junge Männer, die einfach einen irren Spaß an der wichtigsten Nebensächlichkeit der Welt haben: Fußball. Deutschen Mannschaften wurde schon immer nachgesagt, dass sie effizient und kämpferisch seien. Plötzlich kommen aber so undeutsche Tugenden wie Kreativität und Leichtigkeit dazu. Deutschland hat sich aber auch als ein weltoffenes Land gezeigt. Die Hälfte unseres Teams hat einen Migrationshintergrund. Und das Bemerkenswerte daran: keiner findet das bemerkenswert. Das Miteinander unterschiedlicher Hintergründe ist gelebte Praxis in Deutschland. Und „last but not least“ haben sich die Fans von ihrer besten Seite gezeigt. Millionen von deutschen Fans haben den Sieg der deutschen fröhlich, frenetisch und friedlich miteinander gefeiert. Auf den Fanmeilen war ein Meer von schwarz-rot-goldenen Fahnen zu sehen, Deutschland geschminkte Fans und Autocorsos. Und das, ohne irgendeine nationalistische Überheblichkeit und Hintergedanken, sondern einfach nur fröhlich und im Lot mit sich selbst. In unserem Land mit seiner jüngeren Geschichte ist das keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Errungenschaft der letzten 20 Jahre. Das Finalspiel war deshalb die schönste Visitenkarte der „Marke Deutschland“ weltweit.