Immer wieder – besonders nach den großen Awardshows wie Cannes – steht die Frage im Raum, was wohl die aktuellen kreativen Trends in der Branche sind. In einer Branche, in der es in erster Linie darum geht, sich Neues zu überlegen, ist es sowieso schwierig, von Trends zu sprechen. Und ich denke, heute ist das noch augenfälliger als früher: Der Trend geht weg vom Trend. Oder anders gesagt: Wer heute modern denkt, hat gelernt, nichts auszuschließen. Integrated, Branded Content, Storytelling, Eventainment, Product Development, Web 34.0, – das alles sind Begrifflichkeiten, die Routine in etwas bringen, um nach Schema F vorgehen zu können.
Routine und Schema F taugen aber nicht zum Trend. Eine außergewöhnliche kreative Arbeit löst ein Problem, wie es noch nie gelöst wurde. Sie erzählt eine Geschichte neu. Technologisch, medial oder mit einem überraschenden Insight. Sie überzeugt, amüsiert und begeistert. Im Grunde also wie eh und je. Dass die Möglichkeiten dabei heute um ein Vielfaches größer sind als noch vor ein paar Jahren, ändert nichts. Im Kern bleibt gute Kreation gute Kreation. Mit einem Unterschied:
Jede prägende, außergewöhnliche Arbeit ist in sich Beginn und Ende eines Trends. Beginn, weil sie neu ist und clever und überzeugend; Ende, weil es längst eine neue Technologie, eine neue Community oder einen neuen Insight gibt. Und je mehr Möglichkeiten, Kanäle und Technologien es gibt, desto mehr neue Ideen oder sogenannte Trends gibt es. Der Trend geht also eindeutig weg vom Trend.