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Die Medienwelt ist im Umbruch. Hat es irgendwer noch nicht gemerkt? Neue Endgeräte, globale Plattformen, Multichannel-Kommunikationsstrategien definieren das Geschäft mit den Informationen neu. Inzwischen muss sich auch jene Nische im Kommunikationsgeschäft mit den modernen Zeiten befassen, die als letzter Pfeiler aufrichtigen Offline-Denkens galt: das Corporate Publishing. Lange Zeit als Rückzugsraum web-ermüdeter Journalisten verkannt, die endlich mal schreiben dürfen, was andere wollen.
Eben jene Corporate Publizisten müssen nun zur Kenntnis nehmen, dass die Digitalisierung und das Aufkommen neuer Kommunikationsformen (Social Media) die Grenzen des Corporate Publishing zu anderen Disziplinen wie dem Direktmarketing, der klassischen Werbung oder der PR aufweicht. Wer heute als Verantwortlicher eines CP-Produkts, etwa eines Kundenmagazins, nicht die Möglichkeiten des Social Web nutzt, um beispielsweise den Dialog zum Adressaten seines Mediums aufzunehmen, handelt grob fahrlässig. Wichtig ist nur eine zielführende Redaktionsstrategie, die den Kernzweck des jeweiligen CP-Mediums fördert.
Hinzu kommt der User Generated Content, der gerne unterschätzt wird, weil nicht in Augenhöhe wahrgenommen. Klar ist: Kerneigenschaft muss die redaktionell aufbereitete Wandlung von Informationen in konsumierbaren Content in Text, Bild und Ton bleiben. Doch wenn User-Generated-Content das leistet und vom Adressaten akzeptiert wird, kann es, wie mehrfach bewiesen wurde, heute auf keinen Fall ausgeblendet werden, nur weil der Urheber kein Volontariat gemacht hat.
Ängstlich fragt sich die Branche, ob Corporate Publishing als eigenständige Disziplin noch eine Existenzberechtigung hat. Und die Antwort kann nur »Ja!« lauten. Corporate Publishing hat sogar eine Zukunft. Nur ist es nicht mehr so einfach. Es reicht nicht mehr, als schlauer CP-Redakteur dem Kunden zu erzählen, dass er ein Medium braucht, um zu verkünden, dass seine Marke die größte, beste, schönste ist. Die neuen Medien verkleinern das Reklame-Gen im CP, weil es stärker hinterfragt wird.
Es gilt: Wenn ein Unternehmen das Corporate Publishing betreibt, die neuen Plattformen und Kommunikationskanäle für sich planvoll zu nutzen weiß, dann gibt es gerade für die Macher viel zu tun. Sie müssen den Transfer schaffen – von Ein-Kanal-Inhalten zum Multichannel-Content. Alles andere hieße, die Augen zu schließen und der Allgemeinheit zu verkünden, es sei dunkel.