Dubai ist tot. Es lebe Dubai… Seit der Lehmann-Pleite bin ich bei jedem meiner Besuche in Deutschland mit einem mitleidigen Lächeln bedacht worden, wenn ich über Dubai erzählte. Das, was einige Jahre in deutschen und anderen europäischen Medien als das weltweite Wirtschaftswunder hochgejubelt wurde, wird seit Herbst 2008 im wahrsten Sinne des Wortes in Grund und Boden geschrieben.
In diesem Umfeld mit nur einem Kunden und ohne genaue Kenntnis der Region eine Agentur zu gründen, schien daher nicht nur mutig, sondern grenzte an Waghalsigkeit mit unabsehbarem wirtschaftlichen Risiko. Was aber bewegte mich als Gründer der Agentur und in weiterer Folge Plan.Net in diesen Markt zu gehen und von Dubai aus BMW, MINI und Rolls Royce im mittleren Osten zu betreuen und weiter in dieser Region zu expandieren?
Dubai ist als Wirtschaftsstandort besser als sein (heutiger) Ruf.
Unsere Agentur ist in der „Dubai Media City“ als „Free Zone Company“ in eine professionelle Infrastruktur eingebettet, die uns sowohl generelle Services als auch ein gutes Netz an Lieferanten und Geschäftspartnern bietet. Die Dubai Media City – unmittelbar in der Nähe der Palm Jumeirah gelegen – bietet allen Mitarbeitern eine angenehme Arbeitsumgebung und raschen Anschluss an eine junge und dynamische Community. Gerade letzteres ist wichtig, da Dubai zu mehr als 90% aus Expats besteht – ein Kommen und Gehen gehört damit zum täglichen Leben.
Soweit mir bekannt ist, gibt es weltweit kein so professionelles und gut funktionierendes Standortkonzept für die werbetreibende Wirtschaft, wie die Media City; und sie kann damit für europäische Medienstandorte sehr gut als Vorbild dienen.

Auch über die Media City hinaus hat Dubai meiner Einschätzung nach eine nachhaltige wirtschaftliche Bedeutung. Das liegt einerseits an der geographischen Lage und der liberalen und weltoffenen Haltung der Emirates. Hier handelt der Westen mit dem Osten, der Norden mit dem Süden. Die Chinesen gehen über Dubai nach Afrika, die Europäer gehen von hier nach Indien, nach China aber auch in die sogenannten GCC-Länder – allen voran nach Saudi Arabien.
Und andererseits ist es der Wille und der Ehrgeiz, in der westlichen Welt nicht nur als Ölproduzent und -lieferant anerkannt zu werden, der die Emirates – aber auch alle anderen Araber aus der Region – antreibt.
Last but not least ist es die ungeheure Kapitalkraft aller arabischen Länder – im speziellen Saudi Arabiens, Kuwaits, Qatars aber auch der UAE –, die in Dubai eine perfekte Plattform für Investitionen innerhalb der arabischen Welt gefunden haben, die gleichzeitig als Gateway für ausländische Investitionen dient und ausländische Investoren und Unternehmen nach wie vor anzieht.

Die gesamte Region des Mittleren Ostens wird alleine aufgrund der Populationsgröße nie ein Volumensmarkt vergleichbar mit China und Indien werden. Es bieten sich aber andere Chancen und Perspektiven – gerade für europäische Unternehmen, die im Bereich technologischer und ökologischer Innovationen tätig sind.
Beispiele dazu: Abu Dhabi hat sich zum Ziel gesetzt, die ökologischste Hauptstadt der Welt zu werden. Das mag paradox klingen, wenn man sieht, wo das heutige Umweltbewusstsein der Emiratis steht – doch wer hätte vor 15 Jahren gedacht, dass die meisten Visionen von Sheikh Mohamed in Dubai realisiert werden würden?
In Saudi Arabien werden ganze Universitätsstädte aus der Taufe gehoben, um lernwillige und engagierte Saudis zu fördern und ihnen damit weltweit berufliche Möglichkeiten zu eröffnen; aber auch um das Königreich schrittweise gesellschaftlich zu öffnen, ohne die Wurzeln der Tradition zu verleugnen.
Eine arabische Gesellschaft in der im Schnitt mehr als 50% der Bevölkerung unter 25 Jahren ist, die eine hohe Kapitalkraft hat, sehr gut ausgebildet ist – vor allem junge Frauen –, die den Ehrgeiz hat, auf der Welt ernst genommen zu werden, ist eine interessante und potente Zielgruppe für eine Vielzahl von Unternehmen, Produkte und Marken.

All das sind gute Gründe hier zu sein und eine Agentur zu betreiben, die alle Medien – offline und online – bedienen kann, die weiß, wie man Marken innovativ und erfolgreich etabliert und die es versteht, die westliche mit der arabischen Kultur zu verknüpfen.
Jeden, der schon mal über multikulturelles und internationales Arbeiten gesprochen hat, es aber noch nie erleben durfte, lade ich hiermit ein, uns zu besuchen. Wir haben in unserem Team von 22 Mitarbeitern zehn verschiedene Nationalitäten – das fordert Toleranz, Geduld und viel Verständnis. Aber es macht offen für Neues und ist unglaublich inspirierend!  Eine persönliche und berufliche Erfahrung für die ich sehr dankbar bin.

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  1. […] Dieser Eintrag wurde auf Twitter von Plan.Net, Nik erwähnt. Nik sagte: RT: @PlanNet: Die Plan.Net ist jetzt auch in Dubai! http://bit.ly/am6uHr Servus und Salam an unsere Kollegen von Plan.Net Middle East. […]

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